Mit strahlenden Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht besuchte am Wochenende Hans Bones am späten Abend seine alte Stammkneipe Brömmel-Wilms und bestellte fröhlich ein Bier.
„Einmal Erle, immer Erle“, lautet das Motto von Hans Bones, der sieben Jahr lang, erst im Dämmerwald, dann in Erle seine Zweitwohnung hatte. Nach Erkrath zu seiner Frau und den Kindern fuhr er nur an den Wochenenden.
Der Realschuler Lehrer a.D. kam bedingt durch seine berufliche Tätigkeit in Dinslaken 1997 nach Erle. Hier fasste der Lehrer für Deutsch, Religion, Französisch und Kunst schnell Fuß. „Anfänglich kannte ich niemanden, aber dann trat ich in den Erler Kirchenchor ein und spielte zwischendurch vertretungsweise die Orgel in der Silvesterkirche, so dass ich schnell viele nette Leute kennenlernte“, erinnert sich der gebürtige Bocholter an die Anfänge seiner Erler Zeit.
„Meine Frau wollte leider nicht mitziehen. Sie fühlte sich, wo sie niemanden kannte, einfach nicht wohl“, sagt der heute 74-jährige ehemalige Pendler. Die Herzlichkeit und Offenheit, sowie die Ehrlichkeit der Erler Bürger, wie Hans Bones es ausdrückt, hatten es dem Erkrather so sehr angetan, dass er sogar 1999 in die Dorfmitte zum „Thiespatt“ zog.

Glücklich, wieder ins seinem geliebten Erle zu sein, genießt Hans Bones sein Bierchen in seiner Stammkneipe Brömmel.
Sein Zweitleben brachten aber auf Dauer familiäre Probleme mit. „Meine Familie drohte auseinanderzudriften, so dass ich mich dann entscheiden musste zwischen Erle und Erkrath“, so Hans Bones. Und seine Entscheidung fiel zugunsten seiner Frau aus, so dass er 2004 seine Wohnung in Erle aufgab.
Dennoch ist Bones seinen Erlern treu geblieben. Vier bis fünf Mal im Jahr kommt Hans Bones mit dem Zug angereist. Dann ist seine zweite Heimat immer der Gasthof Brömmel-Wilms, wo er sich während seines Wochenendausflugs ein Zimmer mietet. Wenn er nicht die Orgel in der Kirche spielt, dann hütet er bei einer befreundeten Familie in den Sommerferien das Haus für zwei oder drei Wochen im Jahr. „Mein größter Wunsch ist es, wieder hier im Dorf zu leben, denn ich fühle mich hier zu Hause und wohl“, so Hans Bones, der darüber hinaus auch der festen Meinung ist, dass man einen alten Westfalen nicht verpflanzen kann.
Dieser Artikel Einmal Erle, immer Erle -Pendler Hans Bones wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.