Bezirkstag der KAB diskutiert über Kirche im Umbruch
Gronau-Epe (pd). Sigrid Beier, Bezirksvorsitzende begrüßte die rund 120 Delegierten und Gäste aus Politik und Kirche zum Bezirkstag der Katholischen Arbeitnehmerbewegung im Bezirksverband Borken.
Sie forderte die KAB Mitglieder auf, sich auch in Zukunft für eine gerechte und solidarische Gesellschaft einzusetzen. „Wir werden als KAB nicht aufhören, uns einzumischen und mitzugestalten“, so Beier. Die KAB steht für Themen wie das bedingungslose Grundeinkommen, einen höheren Mindestlohn und das Rentenmodell der katholischen Verbände. Gäste und Grußworte
Aus Kirche und Politik begrüßte Sigrid Beier Kreisdechant Probst Josef Leenders, Norbert Ricking (SPD), Herbert Krause (Fraktion Pro!Bürgerschaft/Piraten).
Grußworte an den Bezirkstag richteten Johannes Röring MdB (CDU), Landrat Dr. Kai Zwicker und Martin Sterneberg, Vorsitzender des gastgebenden Vereins St. Josef Gronau-Epe. Bernhard Tenhumberg MdL (CDU) ging in seinem Grußwort unter anderem auf die Situation der Flüchtlinge in Deutschland ein. Er forderte eine Willkommenskultur, die von Respekt geprägt ist. Ein weiterer Punkt in seiner Rede war die Situation von Kindern mit Handicap. Hier ging er insbesondere auf die oft weiten Schulwege ein und nannte positive Beispiele aus der Region. Zum Ende rief er dazu auf „Seien sie stolz darauf, Christ zu sein“ und ermutigte die Delegierten sich dazu auch öffentlich zu bekennen.
Gronaus stellvertretender Bürgermeister Rainer Doetkotte hieß die Teilnehmenden in Gronau willkommen. Er ging ebenfalls auf die Situation der Flüchtlinge in Gronau ein und hob positiv die gute Willkommenskultur der Gronauer Bürger hervor.
Die Ketteler-Ehrenamtsplakette
In diesem Jahr wurde die Ketteler-Plakette an Alfons Wissing verliehen. Er erhält diese Auszeichnung für 44 Jahre Einsatz für die Lebenshilfe Gronau. 1971 wurde der erste Wandervogel bei einem Schützenfest aufgestellt. „Von einer Million Euro sind wir nicht so weit entfernt“, sagte der 83Jährige. Er bedankte sich bei den Schützenbrüdern, denn ohne deren Unterstützung wäre diese Aktion nicht so erfolgreich. Der Wandervogel wird auf allen Schützenfesten in Gronau und Umgebung aufgestellt. Der Erlös kommt der Gronauer Lebenshilfe zugute.
Thema „Kirche im Fokus“
Klaus Kock, Mitglied des Bezirksvorstandes, führte in das Thema „Kirche im Fokus“ ein. Er machte deutlich, wie wichtig die Beteiligung und das Engagement in den Kirchengemeinden und der Kirche sind. Er ging auch auf die Ergebnisse der Studie zur Zufriedenheit der Kirchenmitglieder ein. Kock schloss aus diesen Ergebnissen: „ Alle müssen an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten – die Gemeindemitglieder genauso wie die Bistumsleitung.“
Unter dem Leitgedanken „Kirche im Focus“ nahmen die Delegierten dann drei Felder des kirchlichen Lebens in separaten Diskussionsrunden genauer in den Blick:
In der Diskussionsrunde „Arbeitgeber Kirche“ nahm Ulrich Richartz, Geschäftsführer der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Münster (DIAG), die Arbeitsbedingungen in der katholischen Kirche kritisch in den Blick. Richartz erläuterte, welche Folgen die Kostenersparnisse für die Beschäftigten haben. Wie Fusionen und Ausgliederung von Betriebsteilen und veränderte Arbeitsbedingungen sowie der Abbau von Personal zusammenhängen. Als Ergebnis der Diskussionen stand am Ende, das es einer Balance zwischen Kirchengemeinden als Unternehmen mit Personal, Gebäuden etc. und der Kirchengemeinde mit ihrem seelsorgerischen Auftrag bedarf.
Das „Ehrenamt in der Kirche“ ist stetem Wandel unterworfen – wie es sich heute zeigt und wie es in Zukunft aussehen kann, diskutierte Notburga Heveling, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken mit den Teilnehmenden ihres Themas.
Hier standen Fragen nach Motivationen, Anerkennungskultur, Qualifizierung von Ehrenamtlichen sowie Projektarbeit im Vordergrund der Diskussionen.
Elisabeth Dartmann, Referentin im Bistum Fulda, in der dritten Diskussionsgruppe „Kirche des Volkes oder Auslaufmodell?“ machte deutlich, dass Kirche sich entwickeln muss und dieses vor allem auch mit denen, die sich in den Gemeinden vor Ort engagieren. Die Teilnehmenden sehen einen Aspekt für die Zukunft im Erfahrungsaustausch über gelungene, erfolgreiche Aktionen und Projekte. „Kirchenentwicklung muss lokal geschehen“, so ein Ergebnis der Teilnehmenden.
Wahlen
Die Delegierten wählten an diesem Tag drei Mitglieder der Bezirksleitung. Sigrid Beier, Bürokauffrau aus Vreden wurde erneut in das Amt der Bezirksvorsitzenden gewählt. Neu in der Bezirksleitung als stellvertretende Bezirksvorsitzende sind zum einem Christel Kleingunnewyck, Verkäuferin aus Vreden und zum anderen Norbert Uhling, Hausmeister aus Alstätte. Josef Höbing aus Raesfeld kandidierte nicht mehr für die Bezirksleitung. Er wurde von den Delegierten in den Diözesanausschuss gewählt.
Aus dem Bezirksvorstand schieden für den Unterbezirk Mitte Ludger Tubes und für den Unterbezirk Nord Josef Schmitz aus.
Dieser Artikel „Kirche im Focus“ -Bezirkstag der KAB wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.