Aus Psychosozialer Arbeitsgemeinschaft (PSAG) und Gemeindepsychiatrischem Verbund (GPV) wird gemeinsames Netzwerk / Vorsitzender ist Matthias Brinkmann vom Caritasverband
Kreis Borken (pd). In einer gemeinsamen Sitzung im Borkener Kreishaus haben sich die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) und der Gemeindepsychiatrische Verbund (GPV) im Kreis Borken zusammengeschlossen und dazu den Sozialpsychiatrischen Verbund im Kreis Borken (SPV) gegründet. Vorsitzender des neuen Verbundes ist Matthias Brinkmann, Geschäftsführer des Caritasverbandes für das Dekanat Borken und bislang Vorsitzender des GPV. Als Stellvertreter gehören Rolf Berghorn, Geschäftsführer der InSel gGmbH im Kreis Borken und Horizont e.V. Gronau/Ahaus, und Dr. Kai Schmidt, ärztlicher Direktor des St. Vinzenz-Hospitals in Rhede, dem Vorstand an.
Zu Beginn der Gründerversammlung blickte Annette Scherwinski, Leiterin des Kreisgesundheitsamts Borken, auf die bisherige erfolgreiche und nachhaltige Tätigkeit beider Netzwerke zurück: Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft mit ihren Unterarbeitsgruppen wirkte bereits seit 1978. Seit 2002 organisierte der Gemeindepsychiatrische Verbund abgestimmte, verbindliche sowie sozialräumlich orientierte Hilfen mit betroffenen Menschen aus Sozialpsychiatrie und Suchthilfe. Das Kreisgesundheitsamt hatte für beide die Geschäftsführung übernommen. Die Idee, aus beiden Netzwerken eine Struktur zu entwickeln, entstand im vergangenen Jahr. In den einzelnen Gremien und Arbeitskreisen wurde daraufhin die Kooperationsvereinbarung zu einem Sozialpsychiatrischen Verbund im Kreis Borken diskutiert und gestaltet. Auch der Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Kreistags wurde über das Vorhaben informiert.

Der SPV will das psychosoziale Wohlergehen der Menschen aller Altersgruppen im Kreis Borken sicherstellen und weiter verbessern. Insbesondere hat er sich das Ziel gesetzt, die Unterstützungsangebote zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention zu verbessern, ihre Lebensqualität zu erhöhen und Angehörige wirksam zu unterstützen. Konkret wird er dazu die Angebote der vorhandenen Einrichtungen und Hilfen so vernetzen und koordinieren, dass eine optimale Hilfestellung für den einzelnen Betroffenen erreicht wird. Im SPV wirken freie, private und öffentliche Träger, Selbsthilfe- und Angehörigengruppen, Ärzte, therapeutische und andere psychosoziale Dienste mit. Die Geschäftsführung für den SPV wird vom Kreisgesundheitsamt übernommen.
Mit dem Neustart wurden nun „alte“ Arbeitsgruppen aufgegeben und eine gestraffte und sinnvoll zusammengeführte Struktur geschaffen. In insgesamt sieben jetzt eingerichteten Arbeitskreisen stehen die Themen Wohnen, Arbeiten, Kontakt und Freizeit, Prävention, Sucht- und Drogenhilfe, Demenz sowie Kinder und Jugendliche im Vordergrund. „Dabei ist das Netzwerk Sozialpsychiatrischer Verbund offen gegliedert. Das bedeutet, dass themen- oder anlassbezogen auch weitere Arbeitskreise eingerichtet werden können sowie neue Mitglieder Aufnahme finden oder hinzugezogen werden dürfen“, erläuterte Annette Scherwinski.
Dr. Thomas Plenge, langjähriger Vorsitzender der PSAG und ehemaliger ärztlicher Direktor des St. Vinzenz-Hospitals, verabschiedete sich aus der Netzwerkarbeit. Für seinen großen Einsatz dankte ihm Annette Scherwinski ausdrücklich.
Auch mit aktuellen Herausforderungen befassten sich die Anwesenden: Über den Inklusionsplan Bildung und den Stand der Umsetzung informierte Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport des Kreises Borken. Den musikalischen Rahmen der Gründung gestaltete das Gitarrenduo „W&W“, Andreas Wegmann und Richard Wenning.
Dieser Artikel Sozialpsychiatrischen Verbund im Kreis Borken gegründet wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.