Quantcast
Channel: Heimatreport
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10154

Kreis Borken startet Befragung zum Thema Mobilität

$
0
0

Rund 18.000 Haushalte werden angeschrieben / Grundlage zur Erarbeitung eines neuen Nahverkehrsplans

Kreis Borken (pd). Mobilität gilt als eines der wichtigsten Themen für die Zukunft des ländlichen Raumes. Und es ist ein Standortfaktor für Wohnen und Wirtschaft. Darum haben die Gemeinden, Städte und die Kreise großes Interesse daran, dass diese Bedingungen bestmöglich ausgestaltet sind. Um herauszufinden, welche Erfahrungen und Erwartungen die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen haben, startet der Kreis Borken nun eine Befragung zum Thema Mobilität: „Rund 18.000 Haushalte in allen Städten und Gemeinden des Kreises werden in den kommenden Wochen angeschrieben mit der Bitte, sich an der Mobilitätserhebung zu beteiligen“, kündigt Landrat Dr. Kai Zwicker an. Insbesondere soll die Untersuchung wichtige Daten für die Erarbeitung des neuen Nahverkehrsplans liefern.

Der letzte Nahverkehrsplan ist inzwischen zehn Jahre alt und nicht mehr aktuell. Ausgehend von den Ergebnissen der neuen Befragung können Verwaltung und Politik Konzepte und Maßnahmen entwickeln, um die gewollten Entwicklungen zu unterstützen und den ungewollten entgegenzuwirken. Denn in den vergangenen Jahren haben sich das Mobilitätsverhalten und das Mobilitätsbedürfnis der Menschen verändert. „Angesichts des steigenden Bevölkerungsanteils älterer Menschen müssen deren spezielle Mobilitäts-Wünsche und -Bedürfnisse in den Blick genommen werden, ebenso die Auswirkungen der Familienstrukturen auf die Bedürfnisse und das Mobilitätsverhalten“, erläutert Verkehrsdezernent Dr. Hermann Paßlick. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass mit dem Rückgang der Kinderzahlen die Fahrgeldeinnahmen im ÖPNV sinken, mit den Umstrukturierungen der Schullandschaft aber auch neue Anforderungen gestellt würden.

152927V
v. l. Verkehrsdezernent Dr. Hermann Paßlick, Ludger Stienen (Leiter des Fachbereichs Verkehr des Kreises Borken) und Landrat Dr. Kai Zwicker hoffen auf viele Rückmeldungen zur Mobilitätserhebung.

In den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein bezüglich der ökologischen Konsequenzen (Ozongehalt in der Luft, Lärmbelästigung, verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen), der Kosten (gestiegene Energiepreise, hoher Beschaffungs- und Unterhaltungsaufwand) und der Gesundheit (sportliche Fitness, Übergewicht) gewachsen. Dabei stellen sich verschiedene Fragen, z. B.:

  • Muss jeder im Haushalt ein eigenes Auto haben?
  • Lassen sich Wege auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn, Bus, Bürgerbus, Taxibus) zurücklegen?
  • Kann ich als Alternative zum Auto (ggf. zum Zweit- oder Drittauto in der Familie) auch ein Auto im Carsharingsystem nutzen?
  • Gibt es Mitfahrgelegenheiten?
  • Ist es möglich oder hat es sogar Vorteile, das Fahrrad zu nutzen?
  • Soll ich mir ein E-Bike kaufen und dafür das Auto häufiger stehen lassen?

Gleichzeitig bieten viele technische Entwicklungen auch neue Möglichkeiten, die Mobilität zu verbessern oder ökologisch sinnvoller zu gestalten, beispielsweise Hybridfahrzeuge oder E-Bikes.

Vor diesem Hintergrund findet nun die groß angelegte Erhebung im Kreis Borken statt, die Antworten auf die genannten Fragen geben soll. Dabei geht die Untersuchung unter anderem auf das Angebot an Busverbindungen sowie auf Bedingungen für Fahrradfahrer ein.

Durchführung der Erhebung:

Im Auftrag der Kreisverwaltung wird die „Planersocietät“ in Dortmund, ein Büro für Stadtplanung und Verkehrsplanung, die Befragung durchführen. Sie findet von Dienstag, 25. August, bis Donnerstag, 10. September, statt. Die Erhebung befasst sich mit den oben genannten Fragen und erfordert ein wenig Zeit von den Befragten. „Dafür besteht jedoch die Möglichkeit, die eigenen Wünsche den Verantwortlichen mitzuteilen“, erläutert Ludger Stienen, Leiter des Fachbereichs Verkehr der Kreisverwaltung.

Die Städte und Gemeinden haben aus ihrer Einwohnermeldedatei eine Zufallsstichrobe gezogen, die als repräsentativ gilt. Insgesamt werden über 18.000 zufällig ausgewählte Haushalte angeschrieben. „Die Daten werden ausschließlich anonym ausgewertet und danach vernichtet“, versichert Landrat Dr. Zwicker. Selbstverständlich werden die Bestimmungen des Datenschutzes eingehalten. Alle Haushalte, die befragt werden, erhalten zunächst ein Anschreiben, in dem der Landrat und die Bürgermeisterin oder die Bürgermeister des jeweiligen Orts um aktive Beteiligung bitten. Anschließend kann die Befragung telefonisch, schriftlich oder online über einen Passwort-geschützten Zugang erfolgen. Dabei werden Fragen zur Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel, zu Umsteigepotenzialen auf den Umweltverbund (zu Fuß / Fahrrad / Bus & Bahn) und zu weiteren Verbesserungsmöglichkeiten gestellt. Insbesondere geht es darum, dass alle Teilnehmenden für einen bestimmten vorgegebenen Tag angeben, welche Wege sie mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt haben.

Bis zum Jahresende soll die Auswertung abgeschlossen sein. Der Kreis Borken erhält dann jeweils einen Bericht für die Nahverkehrsplanung und über die Fahrradnutzung. Die fünf Städte und Gemeinden im Kreis, die selbst Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Kommunen sind (Bocholt, Reken, Rhede, Schöppingen, Velen), erhalten zum Radverkehr einen eigenen, weiter differenzierten Bericht. Das gilt auch für die Gemeinde Heiden, die die Aufnahme in die AGfS beantragt hat.

Die Erhebung wird aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen zu 70 Prozent gefördert. Ein erster Teil der Erhebung wird Hinweise darauf geben, mit welchen Anteilen die verschiedenen Verkehrsarten genutzt werden („Modal-Split“). Damit kann man sich dann mit anderen Regionen vergleichen. Ein zweiter Teil erfasst die Hinweise auf Veränderungswünsche und –potenziale in den Bereichen Radverkehr und ÖPNV. „Insbesondere soll die Untersuchung wichtige Daten für die Erarbeitung des neuen Nahverkehrsplans liefern“, betont Ludger Stienen. „Je mehr Bürger sich an der Erhebung beteiligen, umso passgenauer können die Planungen gelingen.“ Weitere Informationen zur Mobilitätserhebung gibt es auch im Internet unter www.bor-mobil.de.

Dieser Artikel Kreis Borken startet Befragung zum Thema Mobilität wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 10154