Die freiheitlich demokratische Grundordnung unseres Landes garantiert uns vieles zu tun und alles zu sagen, insofern wir uns an Regeln halten, die quasi als „Leitplanken eingezogen“ und im Grundgesetz verankert sind. Die ersten zwanzig Artikel unseres GG reichen völlig aus, um zu erklären, was ich meine. Extremisten — weder links noch rechts motivierte — die als „politische Geisterfahrer“ unter uns sind, sollten keine Chance haben irrlichternd unterwegs zu sein. Sie müssen im wahrsten Wortsinn „aus dem Verkehr gezogen werden“ und sich vor Gericht verantworten.
Image may be NSFW.
Clik here to view.Dass es auch anders funktioniert, wenn man sich an die Regeln des GG hält, zeigt das Beispiel der sogenannten „68er-Bewegung“, zu Zeiten der „Roten Armee Fraktion“ (RAF). Damals haben sich viele unzufriedene und frustrierte Leute dazu entschlossen, gegen das „Establishment“ zu rebellieren, es „aufzumischen“ und den „Schweinestaat BRD“ (68er-Vokabular) zu bekämpfen. Eine Option zur damaligen Zeit war, der Parole von Rudi Dutschke (1967) zu folgen und „den Marsch durch die Institutionen“ anzutreten. (im Übrigen absolvierte ich 1972 meine achtjährige Dienstzeit als „Polizeivollzugsbeamter im BGS“, Vorläufer der heutigen Bundespolizei. Wir mussten uns zunächst in Brokdorf, Bonn und Berlin unsere Köpfe einschlagen lassen, anlässlich der damaligen Großdemonstrationen, die häufig an der Tagesordnung waren.) Einige Querköpfe der „APO“ (außerparlamentarischer Opposition“) und aus der Milieugruppe der 68er-Revolte hatten sich inzwischen „politisch auf den Weg gemacht“, durch alle Instanzen hindurch … und sind längst angekommen: „An den Schalthebeln der Macht“. Oder, als hoch angesehen Politiker, bereits im Ruhestand.
Otto Schily und Hans-Christin Ströbele haben jeweils in ihrer Funktion als Rechtsanwälte, vehement und professionell, die führende Leute der RAF-Terroristen verteidigt. Otto Schily war von 1998 bis 2005 Bundesminister des Innern. Hans-Christian Ströbele ist seit 1998 Mitglied des Bundestages und ist mittlerweile das dienstälteste Mitglied des parlamentarischen Kontrollgremiums (PKG). Dieser Kontrollausschuss hat u. a. die Aufgabe, die Aktivitäten des Bundesnachrichtendienstes, des Bundesamtes für Verfassungsschutzes sowie des militärischen Abschirmdienstes zu kontrollieren und Einblick durch Akteneinsicht in die Arbeit der deutschen Geheimdienste zu nehmen.
Joseph (Joschka) Fischer, in 68er Studentenbewegung und damals gewiss nicht immer gesetzestreu, wurde später hessischer Umweltminister, vielen als „Turnschuh-Minister“ bekannt, wurde später Bundesaußenminister und Vizekanzler im Kabinett von Gerhard Schröder. Jürgen Trittin und Renate Knast sind Bundesminister a. D., gelten immer noch als höchst ministrabel und stehen in Standby-Position, Claudia Roth ist aktuell amtierende Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Die Linken, von Gregor Gisy über Oskar Lafontaine hinweg zu Sara Wagenknecht, sie alle haben politisch Karriere gemacht oder noch eine vor sich. Und damit wir uns recht verstehen: Sie haben alle ihre Existenzberechtigung, weil es kluge Köpfe sind, die mich als einen eher konservativ geprägten Menschen mindestens beeindruckt haben. Sie haben ihre Chance genutzt, die uns unser Rechtsstaat bietet, unter Wahrung aller Regeln der Rechtsstaatlichkeit. Die „Linken“ sind und waren vor allem clever, was man von den „Rechten“ nicht unbedingt behaupten kann.
Nun, werden Sie mich vielleicht fragen, warum erzählt ich Ihnen das alles? Weil zivilisiert heißt, unvoreingenommen sein, Respekt haben vor jedem Individuum, gleich welcher Herkunft oder Hautfarbe. Toleranz üben, frei von persönlicher Weltanschauung und politischer Gesinnung. Die RAF-Terroristen waren das damals ebenso wenig, wie der rechte Mob heute. Auch Sie als „Waldgänger getarnt“ tragen Verantwortung. Ich halte es für sehr bedenklich, wenn einige Zeitgenossen, die es eigentlich draufhaben, als geistig gesinnte Scharfmacher durch die Lande ziehen und mittels ihrer subtilen Verschwörungstheorien rechte Dumpfbacken aufmunitionieren. Ja, diese geradezu anstacheln. Zitat: „Sollte der Brandstifter hier mitlesen, was mich nicht wundern würde, dann kann ich ihm nur sagen: Vielleicht fühlen Sie sich ohnmächtig angesichts der Zustände in unserem Land und Sie wollten ein Zeichen setzen. Das kann ich gut verstehen!“ Zitat Ende!
Und weiter, Zitat: “Im wörtlichen Sinne wird natürlich niemand für seine freie Meinungsäußerung gelyncht, im übertragenen Sinne, im privaten wie beruflichen Umfeld eventuell schon. Hier ein bereits schon mal von mir wieder gegebenes Beispiel: Vor diesem Hintergrund bleibe ich bei meinem Pseudonym und fasse meine Kommentare lieber im Sinne des „Waldgängers“ als ein an die Wand gepinseltes NEIN auf. Den Wald verlasse ich erst, wenn Aurora tagt und die Getreuen aufwachen.“ Zitat Ende!
Meine Antwort darauf: Wer sich an die rechtsstaatlichen Spielregeln hält (siehe 1. Abs.) der kann auch nicht diffamiert werden (siehe 3. Abs). Diejenigen aber, die tagsüber unter dem Deckmäntelchen eines seriös erscheinenden Arbeitgebers respektive Arbeitnehmers oder sonst-auch-immer, einerseits ihre äußerliche Fassade hüten wie die „weiße Weste“ und andererseits in anonymisierter Form die „Sau raus lassen“ (siehe einschlägige Blogs), sollten sich in Acht nehmen: Sie könnten längst im Fadenkreuz der Internet-Profiler und Staatsschutz-Behörden sein. Ihre IP-Adressen könnten durchaus von Interesse sein, um ihnen auf die Schliche zu kommen. Wenn alle den 1. Absatz des GG beherzigen würden, dann wäre jedwedem links oder rechtsbezogenem Gedankengut die Grundlage entzogen.
Na ja, dass Sie sich „als Waldgänger“ auf ein „Klagelied von 1809“ berufen, um Ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen, sei mal dahingestellt. Zitat: „Den Wald verlasse ich erst, wenn Aurora tagt und die Getreuen aufwachen.“ Zitat Ende! Das möchte ich nicht kommentieren, eher hinterfragen: Geht`s vielleicht auch eine Nummer kleiner, damit das Ansehen von Joseph Freiherr von Eichendorff nicht fehlinterpretiert und er nicht posthum in Mithaftung genommen wird? Ich könnte mein Visier ja auch wieder herunterlassen und als „Hagen von Tronje“ dazwischen schlagen. Bedauerlicherweise ist die aktuelle Realität mittlerweile „brandgefährlich“, wie der Anschlag auf unsere hiesige Notunterkunft zeigt. Die Zeit für Spielchen ist doch längst vorbei. Also, „treten auch Sie auf die Lichtung“ und stellen sich — oder wir belassen es dabei, als: „Schweigen im Walde.“
Anklicken umDieser Artikel Standpunkt zur Sache: Wider das Vergessen (von Reinhard G. Nießing) wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.