Leserbrief zur Sache: „Gründung eines FDP-Ortsverbands in Raesfeld“ (von Reinhard G. Nießing)
Vorläufig wird das noch nichts, mit der Gründung eines FDP-Ortsverbands in Raesfeld, weil zurzeit noch die Voraussetzungen dafür fehlen.
Den ersten Anlauf für eine Parteigründung zum Beginn der Sommerferien zu starten, kam zur Unzeit. Und wenn darüber hinaus die Einladungsofferte für ein gewiss sensibilisiertes wie interessiertes, liberales Klientel in Raesfeld, nicht gut durchdacht oder gar dilettantisch vorbereitet wurde, strategie- und konzeptlos wirkte, dann fällt der gewünschte Erfolg leider aus.
Wenn auf jeden Gast der abendlichen FDP-Veranstaltung ein Medienvertreter kommt, dann stimmen die Relationen nicht. Zumal einer der beiden Anwesenden nicht unbedingt wollte und der andere nicht anders konnte, war er doch vermutlich als „U-Boot der UWG in fremden Gewässern unterwegs“, um die Lage der Dinge zu sondieren? Mangels Teilnehmerzahl fiel das natürlich sofort ins Auge und glich — um im bildlichen Wortsinn zu bleiben — der Havarie auf der Sandbank.
Obwohl, in Raesfeld schlägt ein liberales Herz, das zeichnet unsere Dorfgemeinschaft besonders aus: Nicht nur durch eine couragierte Zivilgesellschaft, ein offenes Bürgertum, ihrem beherzten Engagement in der Flüchtlingskrise, einem neutralen Bürgermeister, der über den Parteien schwebt. Liberal sein bedeutet eben nicht, unchristlich zu sein. Demokratie lebt von der Vielfalt und vom Wechsel, von Dialog und Konsens, von ausgeprägter Streitkultur in politischer Hinsicht. Klüngel ist Köln. Blockparteien und ihre Machenschaften kannten die Menschen in der abgewickelten DDR und davon hatten sie die Nase voll.
Vergnügungsfahrten ins Blaue sind zwar schön, haben aber wenig mit politisch motivierter Auseinandersetzung, einem bisweilen scharfen Diskurs in Sachfragen schon gar nichts zu tun. Und im Übrigen: Für „Butterfahrten“ sind doch bereits ausreichend Vereine vorhanden, die sich in Anbetracht des demografischen Faktors bereits sehr darum bemühen, noch ausreichend Leute an Bord zu bekommen.
Also Gemach „Freie Demokraten“, aller Anfang ist schwer. Halten Sie es mit den Worten der seligen Katharina von Siena: „Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten“. Nur Mut, nach den Sommerferien sieht die Sache vielleicht schon ganz anders aus? Es wäre an der Zeit — denn neue Besen kehren gut.
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