Landrat Dr. Kai Zwicker: „Eltern sollten mit den Schulanfängern Strecke abgehen“
Kreis Borken (pd). Obwohl die Sommerferien noch in vollem Gange sind, haben Kreisverwaltung, Polizei und Kreisverkehrswacht schon den Schulanfang im Visier. Sie raten daher den Eltern von I-Dötzen, ihre Kinder möglichst frühzeitig und sorgsam auf den Schulweg vorzubereiten. Landrat Dr. Kai Zwicker nennt den Grund: „Richtiges Verhalten im Straßenverkehr müssen die Kleinen erst erlernen. Was für uns Erwachsene Alltagsroutine darstellt, ist für Kinder eine völlig neue Welt, die noch erkundet werden muss.“
Dem Landrat ist es daher außerordentlich wichtig, dass Eltern ihrem Nachwuchs dabei helfen. So soll der Schulweg gemeinsam geübt werden, unabhängig davon, ob er zu Fuß oder im Bus zurückgelegt wird. Ein Fahrrad sollte nur von wahren Könnern auf sicheren Wegen benutzt werden. In diesem Zusammenhang appellieren die Verkehrsexperten an die Eltern, ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen. Auch wenn sie auf diese Weise ihren Nachwuchs vor Gefahren schützen möchten, beanspruchen sie damit dann den Straßenraum vor der Schule und gefährden womöglich andere Kinder.

Dr. Zwicker: „Viel sinnvoller ist es, den Verkehrsanfängern Gelegenheit zugeben, selbst Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln.“ Zudem ist der gemeinsame Weg mit anderen Schulkindern eine Chance, neue Freundschaften zu bilden und den Orientierungssinn zu schärfen. Eltern und Kinder sollten den Schulweg vor Schulbeginn mehrmals gemeinsam abgehen, um mögliche Gefahrenstellen zu erkennen und das richtige Verhalten zu besprechen und einzuüben. Sinnvoll ist in jedem Fall, das Kind an den ersten aufregenden Schultagen zu begleiten.
Sollten sich Gefahrenstellen zeigen, denen das Kind nicht gewachsen ist, sollte ein anderer Weg zur Schule gewählt werden – viele Schulträger verfügen über abgestimmte Schulwegpläne. Hektik ist auf dem Schulweg generell ein schlechter Begleiter, denn wer sich morgens schon beeilen muss, macht Fehler. Es sollte also immer genügend Zeit für Aufstehen, Frühstück und Schulweg eingeplant werden. Ein Spielraum von mindestens 10 Minuten vermeidet Stress. Ob ein I-Dötzchen mit dem Fahrrad zur Schule fahren kann, müssen die Eltern sorgfältig abgewägen.
Neben dem Gefahrenpotenzial des Schulweges gilt es dabei auch den Entwicklungsstand des Kindes zu berücksichtigen. Mädchen und Jungen bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen mit dem Fahrrad den Gehweg benutzen. Dass der Fahrradhelm zum Fahrrad gehört, dürfte inzwischen selbstverständlich sein. ABC-Schützen, die mit dem Bus fahren, brauchen ebenfalls Training: Warten an der Haltestelle, einsteigen ohne zu drängeln, hinsetzen und sitzen bleiben, umsichtig aussteigen – all das muss geübt werden. Auch beim Kauf von Schulranzen und Jacken sollte auf Verkehrssicherheit geachtet werden: Reflektorstreifen sorgen für Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit. Helle und auffällig gekleidete Kinder werden schneller gesehen und andere Verkehrsteilnehmer können bei brenzligen Situationen eher reagieren.
An die Autofahrer richtet Landrat Dr. Zwicker bereits jetzt den Appell: „Achten Sie auf unsere Schulkinder!“ Um für rücksichtsvollen Umgang im Straßenverkehr zu werben, läuft in Kürze mit Blick auf die I-Dötzchen wieder die Kampagne „Kreis Borken sieht gelb“ an. Kreisverwaltung und Kreisverkehrswacht sowie Radio WMW in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Schulamt für den Kreis Borken werden bis in den September hinein kreisweit mit Aktionen wie „Denk-„ und „Dankzettel“ die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sensibilisieren, um den Schulweg sicherer zu machen. Finanziell unterstützt wird diese Initiative von der Sparkasse Westmünsterland.
Dieser Artikel „Schulweg-Training“ mit den I-Dötzchen steht an wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.