Selbstgemachte Sülze, so wie sie früher gemacht wurde
Nachdem ich vor einigen Jahren über die Herstellung von Panhas, Blutkuchen und Co geschrieben habe und dieser Artikel mittlerweile weltweit aufgerufen und der Renner ist, mache ich mich jetzt mal an die Sülze.
Zum einen, esse ich Sülze persönlich sehr gerne, zum anderen interessiert es mich, wie sie damals hergestellt wurde.
Was ist eigentlich Sülze?
Sülze oder Sulz ist ein kaltes Gericht und besteht aus Fleisch oder Geflügel. Häufig wird der heutigen Sülze auch Gemüse hinzugefügt, das in Gelee eingelegt ist.
Die Sülze war in den 50-ziger und 60-ziger Jahren ein Armeleuteessen und wurde zu den Hauptmahlzeiten als „Fleischersatz“, meist mit Bratkartoffeln und Salat, serviert.
In den folgenden Jahren des Wirtschaftswunders wurde die Sülze, unter anderem weil sie optisch meist sehr fettig aussah, immer mehr verdrängt.

Heute ist dieses Essen wieder „hoffähig“ und in vielen Feinschmeckerlokalen auf der Speisekarte zu finden.
Neben der klasskischen „Schweinskopfsülze“ von früher, wird heute Sülze in vielen Variationen sehr hochpreisig wieder angeboten, angefangen von Rindfleischsülze, Kalbfleischsülze, Geflügelsülze bis hin zur Gemüsesülze für Vegetarier.
Sülze aus eigener Schlachtung
Wie wurde die Sülze eigentlich früher hergestellt, wollte ich wissen. Die Antwort konnte mir unser ehemaliger Metzgermeister aus Erle, Friedel Sebastian, geben.

Rezept –
Für eine echte Schweinskopfsülze, so wie sie früher bei Hausschlachtungen hergestellt wurde benötigen wir zwei halbe Schweineköpfe.
Diese müssen gründlich gereinigt und von Ohrmuscheln und Augen befreit werden.
Anschließend kommen die halben Schweineköpfe in einem passenden großen Kochtopf mit kaltem Wasser, etwas Salz und 2 Zwiebeln.
Das alles muss nun im Topf langsam auf dem Herd köcheln, und zwar solange, bis sich das Fleisch von den Kopfknochen ablösen lässt.
Wenn es soweit ist, die Köpfe aus dem Topf nehmen und das Fleisch von den Knochen entfernt. Anschließend nach dem Abkühlen das Fleisch in kleine Würfel schneiden und in eine Form gegeben und die Brühe vom Kochen durch ein feines Haarsieb gießen.
Die Brühe auf das gewürfelte Fleisch gießen und mit Salz, Pfeffer einen kleinen Schuss Essig abschmecken.
Nachdem die Sülze einen Tag geruht hat, kann sie aus der Form gestürzt und in Scheiben geschnitten werden.
Dieser Artikel Was ist eigentlich Sülze? Lust auf Selbermachen? wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.