Zwei Tage lang drehte sich in Raesfeld alles um Kappes, Kohl und Wirsing
RAESFELD. Kappes, Kohl, Kraut, Wirsing und alles was auch nur ansatzweise mit dem Gemüse zu tun hatte, gab es beim 31. Kappesmarkt an diesem Wochenende.
Alleine mehrere Zentner Kappesköpfe vom Niederrhein hobelten die Mitglieder der Landjugend Raesfeld an zwei Tagen für ihren Salat.

„Unsere kleinen Salatschälchen sind sehr beliebt. Viele kommen jedes Jahr bei uns vorbei, auch von weiter weg“, erzählt Bernd Klasen, der auf dem Wagen der Landjugend stand und lautstark für den Krautsalat Werbung machte.

Für eine kleine Spende für die Vereinskasse wechselten unzählige Salatschälchen an zwei Tagen den Besitzer. „Viele wollen wissen, was wir für ein Dressing haben. Aber das ist seit 31 Jahren das Geheimrezept von Peter Süthold und wird nicht verraten“, so Klasen.

An den zwei Tagen Kappesmarkt ging in Raesfeld wieder so richtig „die Post“ ab. Bereits am Samstag um zehn Uhr rollten die ersten Blechlawinen über die B 224 Richtung Raesfeld. Um 11 Uhr kam dann der erahnte erste Rückstau. Es rollten aber nicht nur die Blechlawinen und Kappesköpfe, sondern auch die vielen Kappes-Taxis, gut organisiert und in fester Bruder-Cousin-Schwesterhand, pendelten zwischen Verkaufsständen und Parkplätzen unermüdlich Hin und Her.

Vitaminkick bis Weihnachten
Unbekümmert von all dem Trubel schlenderte Familie Wilhelm Sander aus Haltern bereits am Samstag durch die Ortsmitte. Während die Ehefrau jede einzelne Sellerieknolle umdrehte und den Wirsing von beiden Seiten auf Qualität und Frische untersuchte, packte Wilhelm Sanders derweil kiloweise Porree, Kartoffeln, Obst und Gemüse in sein mittlerweil randvolles Kappes-Taxi. Was treibt aber Halterner nach Raesfeld, um sich hier mit Gemüse für fast ein Jahr einzudecken? „Wir kommen jedes Jahr nach Raesfeld.

Zum einen mögen wir hier die Gemütlichkeit, zum anderen die knackige Frische und die große Auswahl an Ware. Und mit dem heutigen Gemüse kaufen wir uns den Vitaminkick bis Weihnachten“, gesteht Wilhelm Sander.

Deutsch-ungarische Freundschaft
Gemüse, allerdings in eingelegter Form von süß bis sauer, gab es am Stand der Ungarn. Seit sechs Jahren ist die Familie Szabadosné mit Kathi, Ehemann und Mutter aus Vecsés mit ihren „sauereingelegten Wetschescher Gemüse“ in Raesfeld vertreten. Eine deutsch-ungarische Freundschaft, die durch den Kappesmarkt-Erfinder Heinz Bröker, auf seiner Suche nach Markthändler für den Raesfelder Kappesmarkt, entstanden ist.

Vecsés ist ebenfalls eine Krautregion, die in diesem Jahr ihr 16. Krautfest feierte. „Wir haben so viele Freunde hier in Raesfeld gefunden und freuen uns über diesen gemeinsamen Austausch unserer beider Gemeinde“, so Kathi Szabadosné. Petra Bosse
Anklicken umDieser Artikel Vitaminkick bis Weihnachten – 31. Kappesmarkt Raesfeld wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.