495 älteren Arbeitslosen gelang durch spezielle Unterstützung das Comeback auf dem Arbeitsmarkt Das „Jobcenter im Kreis Borken“ wird das Projekt „comeback50“ bis Ende 2015 weiterführen
Kreis Borken (pd). Nahezu 500 ältere Arbeitslose aus dem Kreis Borken haben seit Juli 2009 durch das Projekt “comeback50″ ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis gefunden. Jährlich besuchen etwa 700 Männer und Frauen die “comeback50-Center” in Rhede und Ahaus. Dort wird individuell geschaut, welche Unterstützung jeweils nötig ist, um wieder auf dem 1. Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Denn mit zunehmendem Alter ist es trotz des voranschreitenden demographischen Wandels oftmals schwierig, einen neuen Job zu finden.
“Es gilt, die Arbeitgeber auf die besonderen Stärken der älteren Arbeitssuchenden wie Lebenserfahrung, Freude an der Arbeit und die Leistungsbereitschaft aufmerksam zu machen”, sagt Landrat Dr. Kai Zwicker. “Gerade dort, wo es um die Begegnung mit Kunden geht, können Ältere durch sicheren Umgang und ihre gesammelte Berufserfahrung punkten.” Auch das Vorurteil, ältere Arbeitnehmer fehlten häufiger aus Krankheitsgründen, ist mittlerweile durch wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt: “Menschen über 50 sind tatsächlich nicht häufiger krank als Jüngere”, betont Susanne Woldering vom “Jobcenter im Kreis Borken”.
Um Langzeitarbeitslosen ab 50 Jahren zielgerichtet unter die Arme zu greifen, hat sich der Kreis Borken im Jahr 2009 dem Bundesprogramm “Perspektive 50plus” angeschlossen. Der Kreis Borken erhält durch die Kooperation zusätzliche Bundesmittel für die Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser. Allein für das Jahr 2013 flossen dafür rund 763.000 Euro in den Kreis Borken. Bis auf wenige Ausnahmen sind nunmehr sämtliche Jobcenter bundesweit an diesem Programm beteiligt.
Das Projekt, mit dem bislang 495 älteren Arbeitslosen aus dem Kreisgebiet das Comeback auf dem Arbeitsmarkt gelang, wird bis Ende 2015 weitergeführt. Im Kreis Borken wird die Umsetzung des Projektes von zwei Partnern unterstützt: Die Akademie Klausenhof in Rhede für den Südkreis und die Berufsbildungsstätte Westmünsterland (BBS) in Ahaus für den Nordkreis haben “comeback50″-Center eingerichtet, in denen ältere Arbeitslosengeld-II-Beziehende individuell beraten, qualifiziert und nach Möglichkeit in Arbeitsverhältnisse vermittelt werden. Dafür arbeiten Experten verschiedener Fachrichtungen zusammen, darunter Handwerker, Psychologen und Sozialarbeiter.
Sie besuchen regelmäßig Betriebe, um die Personalverantwortlichen für die besonderen Fähigkeiten älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu sensibilisieren und abzuklären, in welchen Bereichen sie Verstärkung benötigen. Dabei erläutern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der “comeback50-Center” gegebenenfalls auch, welche Fördermöglichkeiten das Bundesprogramm bietet.
“Ältere Arbeitslose sind vor allem in Bereichen gefragt, in denen der Umgang mit Menschen im Mittelpunkt steht”, sagt Susanne Woldering. So konnten in den vergangenen Jahren viele ältere Arbeitslose in Tätigkeiten im Verkauf oder im sozialen Bereich vermittelt werden. Auch das Handwerk hat sich in den letzten Monaten zu einem starken Partner entwickelt. “Bei Bedarf finanzieren wir spezielle Fortbildungen für die Bewerberinnen und Bewerber oder unterstützen ein Praktikum und ermöglichen damit die Weiterqualifizierung vor Ort im Betrieb”, erläutert Susanne Woldering. Ziel des Jobcenters ist es, in jedem Jahr weitere 140 ältere Langzeitarbeitslose über das Projekt “comeback50″ in Arbeit zu vermitteln.
Das “comeback50-Center” für das südliche Kreisgebiet befindet sich in der Akademie Klausenhof Rhede, Schlossstraße 1, Tel.: 02852/891348. Das “comeback50- Center” für den Nordkreis befindet sich noch im Kreishaus Ahaus, Bahnhofstraße 93 (Eingang A, 4. Etage), Tel.: 02561/6990. Ab Februar 2014 zieht es um in die Räume der BBS an der Weidenstrasse in Ahaus. Fragen zum Projekt “comeback50″ beantwortet für die Kreisverwaltung Susanne Woldering, die telefonisch unter 02861/82-1247 zu erreichen ist.
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