Interkulturelles Jugendtheaterprojekt des Roten Kreuzes in Borken / Fremde Kulturen kennenlernen
Borken/Kreis Borken (drk-press). Integration von Jugendlichen aus Borken auf der (großen) Bühne: In einem Jugendtheaterprojekt des Roten Kreuzes im Kreis Borken erarbeiten derzeit junge geflüchtete Menschen und Jugendliche aus Borken gemeinsam ein Theaterstück. Sie proben regelmäßig in der Nünning-Gesamtschule. Die interkulturelle Aufführung ist am Montag, 24. April, 19.30 Uhr, in der integrativen MontessoriGesamtschule, Röwekamp 14 in Borken. Der Eintritt ist frei, teilt der DRKPressedienst mit.
Rotkreuz-Mitarbeiterin Sara Jrab: „Im Theater ist es möglich, in eine andere Rolle zu schlüpfen – das fördert das Selbstvertrauen und macht ein ,Einfühlen’ in andere Menschen, Kulturen und Rollen möglich.“ Das Theaterprojekt ist eine von mehreren Initiativen im Rahmen des von der Aktion Mensch geförderten Projektes „Koordinationsstelle Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe“ des Roten Kreuzes im Kreis Borken.

Der Mensch steht im Mittelpunkt des Lebens – dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Land jemand kommt oder in welcher Sprache die Verständigung erfolgt, meint das Rote Kreuz in seinem Pressedienst. Sara Jrab, selbst aus dem Libanon gekommen und seit Mitte 2016 für das Rote Kreuz aktiv: „Das Menschsein verbindet uns alle. Insbesondere junge geflüchtete Menschen wünschen sich eine Verbindung zu den Menschen, mit denen sie gemeinsam leben. Die jugendlichen Flüchtlinge sind in einem fremden Land, zunächst sprachlos und hilflos. Vieles ist anders, ungewohnt, und viele Alltäglichkeiten müssen neu erlernt werden.“
Alles ist neu, alles ist anders – durch gemeinsames Leben und Erleben der neuen Kultur und der bisher unbekannten Traditionen kann Integration gelingen. Durch gemeinsames Tun und gemeinsame Aktivitäten werden soziale und gesellschaftliche Werte hautnah erlebt, und Verständigung kann oftmals auch ohne Worte stattfinden.
Botschaften und Aussagen verstehen
Thema des Theaterstücks sind die unterschiedlichen Kulturen der jungen Schauspieler. Bei der Erarbeitung des Stückes haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, die eigenen Gedanken, Meinungen und Themen einzubringen, die aus der jeweiligen persönlichen Sicht wichtig und interessant scheinen. In einem zweiten Schritt wird der Text gemeinsam verfasst und das Bühnenbild inszeniert. Jeder kann seine Rolle in der eigenen Muttersprache spielen. Für die Zuschauer soll es dennoch möglich sein, Botschaften und Aussagen zu verstehen.
Folgende gemeinsame Ziele stehen für alle Akteure des Theaterprojektes im Vordergrund:
• andere Kulturen (gegenseitig) kennen lernen,
• Erlebnisse und Erfahrungen austauschen,
• neue Freundschaften aufbauen,
• Erlernen der deutschen Sprache durch aktive Kommunikation,
• Stärkung des Selbstbewusstseins,
• aktive Beteiligung vor Ort, gleichbedeutend mit gelebter Integration.
Ein Theaterpädagoge unterstützt die jungen Menschen sowohl beim Erarbeiten als auch beim Einüben des Stückes. Ehrenamtliche Helfer unterstützen die Jugendlichen bei der Umsetzung des Projektes.
Die Vorbereitungstreffen und Proben finden einmal in der Woche über einen Zeitraum von acht Wochen statt.
Hintergrund
Das Theaterprojekt ist Teil des von der Aktion Mensch geförderten Projektes „Koordinationsstelle Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe“ des Roten Kreuzes im Kreis Borken. Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Rahmen der Flüchtlingshilfe hat, kann sich ans Rote Kreuz wenden. Es organisiert und begleitet gemeinsam mit unterschiedlichen Initiativen der Region vor Ort die ehrenamtliche Arbeit mit der Zielgruppe geflüchteter Menschen. Sara Jrab: „Wir freuen uns über jede aktive Unterstützung.“
Dieser Artikel Integration von Borkener Jugendlichen auf der (großen Theater-) Bühne wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.