Quantcast
Channel: Heimatreport
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10154

Unerwartetes Geschenk für den Heimatverein Raesfeld

$
0
0

RAESFELD. Richard Sühling vom Heimatverein Raesfeld bekam am Mittwoch unerwartet ein nicht alltägliches Geschenk. Anna Maaschalkerweerd (95 Jahre) überreichte dem Heimatverein einen Meisterbrief von ihrer in Raesfeld geborenen Mutter Maria Strickerschmidt, geborene Stenert aus dem Jahr 1914.

Maria Stenert wurde 1889 im Schatten der Raesfelder Kirche geboren. Kurz vor dem 1. Weltkrieg zog sie nach Bottrop. 1918 legte sie in Münster ihre Meisterprüfung im Schneiderhandwerk ab. Drei Jahre später sie.

Anna Maaschallkerweerd (95 Jahre) aus Bottrop überreichte gemeinsam mit Neffen Bernhard Stenert einen Meisterbrief ihrer Mutter aus Münster an Richard Sühling (l.) vom Heimatverein Raesfeld.

„Meine Tante hat vor und nach dem 2. Weltkrieg immer als Wanderschneiderin gearbeitet“, erzählt der Neffe Bernhard Stenert. Der Meisterbrief zierte zeitlebens das Wohnzimmer der Familie.
Tochter Anna Maaschalkerweerd kann sich heute noch gut an die Zeit erinnern, wo ihre Mutter über Land zog und für andere Leute genäht hat. „Zuhause machte meine Mutter die Schneiderarbeiten und ich musste als Kind immer die Muster ausschneiden“, erzählt die gebürtige Bottroperin. Zum Kundenkreis gehörte in den Kriegsjahren unter anderem die Raesfelder Firma Kipp und der Förster Hallerbach aus dem Tiergarten, oder im Kundenauftrag schneiderte Maria Stenert Hochzeitskleider aus Fallschirmseide.

Familie immer ordentlich gekleidet

Dank ihrer Schneiderkunst sorgte Mutter Anna im Krieg dafür, dass die Kinder und die Familie immer ordentlich gekleidet waren. „Im Krieg änderte sie für uns deutsche Soldatenuniformen, nach dem Krieg waren es die Uniformen der englischen Soldaten“, erinnert sich der heute 82-jährige Neffe Bernhard Stenert.
Richard Sühling freute sich sehr über das unverhoffte Geschenk. „Dieser 103 Jahre alte Meisterbrief aus Münster ist für unser Heimatarchiv eine Bereicherung und auch ein Stück Ortsgeschichte, die wir gerne immer an Personen festmachen“, so Sühling.

Ursprung

Die Trennung von dem „guten Stück“ fiel der Familie nicht schwer. „Wir sind alle über 80-zig und es ist jetzt an der Zeit, dass der Meisterbrief zu seinem Ursprung zurückkommt. Außerdem haben unsere Nachkommen keinen Bezug mehr dazu und bevor er auf dem Sperrmüll landet, finden wir, dass er im Heimatmuseum bestens aufgehoben ist“, ergänzt Tochter Maria lachend. Petra Bosse

Dieser Artikel Unerwartetes Geschenk für den Heimatverein Raesfeld wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 10154