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Vier Betrugsfälle binnen kurzer Zeit – die Polizei Borken rät

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„Scheiß was auf die Euros. Ich will lieber meine Haut retten“, denken sich viele Menschen, die in einer Situation geraten, wo sie sich schnell entscheiden müssen zwischen Heldentum und Gesundheit.

Wie Heico Nickelmann, der heute noch sauer darüber ist, dass seine Hilfsbereitschaft so schamlos ausgenutzt wurde. Der Raesfelder stoppte mit seinem Fahrzeug auf dem Hellweg und wollte einem liegen gebliebenen Autofahrer zur Hilfe kommen. Unter Gewaltandrohung wurde er zur Herausgabe von Bargeld gezwungen.

Das war aber kein Einzelfall, wie die Polizei Borken nachträglich erklärt. Zwischen Samstag, 9.3. und Montag wurde gleich viermal hintereinander in Raesfeld, Heiden und Dorstener Norden mit der gleichen Masche versucht, Autos zu stoppen. Unter dem Namen „Autobahngold“ sind schon etliche hilfsbereite Menschen ihr Geld los geworden.

An dem Tag als Nickelmann ausgeraubt wurde, missglückte ein ähnlicher Versuch. Diesmal in Dorsten-Lembeck.

Der Tatort ist immer eine offene Landstraße, in der Nähe einer Autobahnauffahrt. „Deshalb auch der Name Autobahngold“, so die Kreispolizei. Wie im Fall von Heico Nickelmann handelte es sich in den beschriebenen Fällen meistens um rumänischen Tätergruppen, die oft mit Fahrzeugen unterwegs sind, an denen sich britische Kennzeichen befinden.

Die Polizei rät

Wie aber soll man sich verhalten? Wie reagiert man überhaupt, wenn jemand am Straßenrand nach Hilfe ruft? Anhalten, weiter fahren?

„Wenn jemand am Straßenrand steht und winkt, könnte es sich in der Tat auch um einen echten Notfall handeln“, so Dieter Hoffmann von der Pressestelle der Polizei Borken. „Auf keinen Fall sollten wir einfach weiterfahren und es nicht beachten, denn wenn wirklich jemand in Not ist und wir nichts unternehmen, dann machen wir uns wegen unterlassener Hilfeleistung schuldig“, fügt Dieter Hofmann hinzu, der jedem aber dazu rät, weiter zufahren, aber auf alle Fälle die Polizei zu rufen und zu informieren.

Ruhe bewahren und auf die Forderungen eingehen

„Wer jedoch anhält wie Heico Nickelmann um zu helfen, hat zwei Möglichkeiten: Entweder ich verlasse mein Fahrzeug und gehe offensiv darauf zu, oder bleibe im Fahrzeug sitzen und lasse die Leute auf mich zukommen. In diesem Fall mache ich mein Fenster einen Spalt auf und verriegel die Tür. Wenn es dann trotzdem jemand schafft ins Auto einzusteigen, und ich merke, dass es mulmig werden könnte, dann sollte ich auf keinen Fall den Helden spielen, sondern auf die Forderungen eingehen“, so Dieter Hoffmann.

„Ich muss für mich selber entscheiden, wie ich aus der Nummer wieder heil rauskomme“, setzte Hoffmann hinzu. Hier gebe es seiner Meinung nach auch kein klassisches Raster, zumal wenn hinten noch ein zweiter Mann sitzt.

Also nicht den Helden spielen, vor allem keine Gegenwehr in aussichtsloser Situation und auf die Forderungen eingehen. Danach ruhig weiter fahren und sofort die Polizei rufen und sich aber viele prägnante Merkmale von den Leuten einprägen“, so Hoffmann.

Drei  Männer in Heiden konnte die Polizei dank der sehr guten Personenbeschreibung von Nickelmann sowie nach einem Anruf einer Raesfelderin Beobachterin am 12.3. festnehmen.

 

Dieser Artikel Vier Betrugsfälle binnen kurzer Zeit – die Polizei Borken rät wurde erstmalig veröffentlicht auf Raesfeld Erle Borken Schermbeck Niederrhein Wesel.


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