
Inklusion soll in Nordkirchen in allen Lebensbereichen umgesetzt werden. (Foto: Kinderheilstätte Nordkirchen)
Lenkungsausschuss tagte in Bocholt / Ein neues A-, drei neue B- und ein neues C-Projekt
Bocholt (pd). Mit der „Hybriden Wertschöpfung im Zukunftsland“ hat das vierte Projekt der Regionale 2016 die Stufe „A“ und somit grünes Licht für die Umsetzung erhalten. Das Vorhaben soll Impulse für die Unternehmen der Region liefern und sie bei der Entwicklung von Produkt-Dienstleistungs-Kombinationen unterstützen. Neben dem neuen A-Projekt wurden durch den Regionale-Lenkungsausschuss drei Projekte in den B-Status und ein neues Vorhaben in den C-Status aufgewertet.
„Die ersten drei A-Projekte der Regionale 2016 haben im vergangenen Jahr vor allem städtebauliche und kulturlandschaftliche Entwicklungen angestoßen. Es ist sehr erfreulich, dass mit der ,Hybriden Wertschöpfung im Zukunftsland‘ jetzt auch ein wirtschaftlicher Schwerpunkt gesetzt wird. Das Vorhaben zielt darauf ab, das Westliche Münsterland als Wirtschaftsstandort weiter zu stärken“, sagt Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken und Vorsitzender des Regionale-Lenkungsausschusses.

Die Biologische Station in Zwillbrock ist ein Standort des Projektes Forum BildungsBerkel. (Foto: Nantke Neumann, LWL-Medienzentrum für Westfalen)
Hinter dem Begriff „Hybride Wertschöpfung“ verbirgt sich ein Prinzip, das in den vergangenen Jahren eine immer stärkere Bedeutung erlangt hat: Unternehmen entwickeln nicht nur Produkte, sondern gleichzeitig auch passende Dienstleistungen. Die Beispiele hierfür sind vielfältig: zum Beispiel Sportbekleidung mit
direkt eingebauter Pulsuhr. Oder der Maschinenhersteller, der zu seinen Erzeugnissen auch gleich den Einbau, die Wartung und die passende Software anbietet. Dies bringt nicht nur Mehrwerte und Vorteile für die Kunden mit sich, auch für das Unternehmen ergeben sich neue Einnahmequellen und neue Möglichkeiten für Kooperationen. Mit dem Regionale-Projekt soll jetzt ein Angebot entstehen, das die Potentiale der Hybriden Wertschöpfung in der Region bekannter macht und die mittelständischen Unternehmen für das Thema sensibilisiert. Dies soll zunächst für die Ernährungswirtschaft und den Maschinenbau geschehen.
Ideengeber und Träger des Projekts ist der Münsterland e.V. 158.000 Euro sollen für das Vorhaben investiert werden, davon sind derzeit 126.000 Euro über das Ziel2-Programm (EFRE) beantragt. Die „Hybride Wertschöpfung im Zukunftsland“ ist aus dem Projekt „KNIF“ hervorgegangen, das bislang mit dem C-Status im Regionale-Prozess ausgezeichnet war. „Der Lenkungsausschuss hat das Projekt direkt in den A-Status überführt, weil es in den vergangenen Monaten umsetzungsreif weiterentwickelt worden ist. Die abschließenden Gespräche über die finanzi
elle Förderung müssen jetzt noch zeitnah geführt werden“, erklärte Uta Schneider, Geschäftsführerin der Regionale 2016 Agentur.
Neben dem neuen A-Projekt sind heute drei Vorhaben in die Stufe „B“ des Regionale-Verfahrens aufgestiegen. Mit dem „Forum BildungsBerkel“ soll ein interdisziplinäres und generationenübergreifendes Angebot zur Umweltbildung in der gesamten Berkelregion etabliert und vermarktet werden. Für die von den Projektträgern angedachten baulichen Maßnahmen an der Sirksfelder Schule in Coesfeld und an der Biologischen Station Zwillbrock besteht jedoch nach aktuellem Stand kein Förderzugang. „Der Vernetzungscharakter für die Berkelregion, auch grenzüberschreitend, wird aber so positiv eingeschätzt, dass das Projekt in den B-Status aufgenommen wurde“, erklärte Uta Schneider.
Ebenfalls in den B-Status gehoben wurde das Projekt „Nordkirchen – auf dem Weg zur inklusiven Gemeinde“. Die Kommune möchte eine umfassende Inklusionsstrategie entwickeln und umsetzen, die weit über den Bereich Schule hinausgeht. „Das Projekt verfolgt einen sehr interessanten Ansatz, weil Inklusion nicht nur auf das Thema Schule begrenzt wird, sondern die Gemeinde Nordkirchen es als gesamtgesellschaftlichen Auftrag begreift“, sagte Regierungsvizepräsidentin und Mitglied des Lenkungsausschusses Dorothee Feller.
Die Dreier-Riege der neuen B-Projekte komplettiert das „WALDband“: Für ca. 36.000 Hektar Waldbestand im Gebiet von Wesel bis Werne und von Reken bis Bottrop soll eine “Zukunftsvision Wald” mit unterschiedlichen Nutzungsprofilen entstehen.
Neu in die C-Stufe des Regionale-Prozesses aufgenommen wurde das Projekt „MOET“. Die Abkürzung steht für ein verteiltes IT-gestütztes Informationssystem zur Unterstützung mobiler Einsatzkräfte von Feuerwehren und Rettungsdiensten. Mit Hilfe von mobilen Geräten wie zum Beispiel Tablet-PC oder Smartphones, die mit der jeweiligen Einsatzzentrale verbunden sind, sollen Einsatz-kräfte künftig – ergänzend zu den bestehenden Systemen – alle erforderlichen Informationen für den Einsatz vor Ort erhalten und somit das kooperative Arbeiten verbessert werden.
Mit dem neuen Projekt ,MOET‘ haben es bislang 48 Projekte in den Regionale-Prozess geschafft – weitere können nach wie vor hinzukommen, wie Dr. Kai Zwicker betonte: „Die Tür für neue innovative Ideen, die einen Beitrag zur Zukunftsgestaltung des Westlichen Münsterlandes leisten, steht nach wie vor offen.“
Hintergrund: Die Regionale 2016
Die Regionalen sind einorganisatorisch und finanziell. Die Regionale 2016 findet unter dem Motto „ZukunftsLAND“ im westlichen Münsterland statt. Der Region gehören die Kreise Coesfeld und Borken inklusive ihrer kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie die Kommunen Dorsten, Haltern am See, Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck, Selm und Werne an.
Das mehrstufige Auswahlverfahren für Projekte der Regionale 2016 ist in die Stufen “C”, “B”, und “A” eingeteilt, wobei die “C” die erste Stufe markiert und die Einstufung in die Kategorie A die Umsetzungsreife des jeweiligen Projektes signalisiert. Für die Aufnahme in die Kategorie C ist zunächst eine „Projektskizze“ einzureichen, die für die Aufnahme in die Kategorie B zu einer „Projektstudie“ und für das Erreichen der Kategorie A zu einem „Projektdossier“ ausgearbeitet werden muss.
Dieser Artikel Regionale 2016: Grünes Licht für die „Hybride Wertschöpfung“ wurde erstmalig veröffentlicht auf Raesfeld Erle Borken Schermbeck Niederrhein Wesel.