Seit Monaten zieht sich die sogenannte „Cold Water Challenge“ wie ein roter Faden durch sämtliche Vereine, Gruppierungen.Mittlerweile auch durch private Clubs.
In der Gemeinde gehörten unter anderem die Jungs der Erler Feuerwehr zu der erste Gruppe, die hier im Raum nominiert wurde.
Nominiert waren auch die Gruppe vom DLRG Raesfeld, die Erler und Raesfelder Schützen und die „Erler Street Elite“, um nur einige aus der Gemeinde zu nennen. Alle diese Aktionen total lustig und vor allem aber „sehr harmlos“. Jetzt, nach dem tödlichen Unfall in Isselburg, wo ein Familienvater ums Leben kam, ist die Stimmung gedrückt und bei den ehemaligen Teilnehmern sehr nachdenklich geworden.
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Die Erler Schützen mit Aloha und Südseestimmung im Flüsschen
„Da wir selber so eine Challenge hatten, sind wir natürlich auch involviert in dieser Sache und alleine die Vorstellung, wir hätten diese Gruppe nominiert, ist schon schrecklich genug und wirft riesige Schatten auf diese Aktion“, so Ralf Bruns, Schriftführer der Raesfelder Schützen. „Bei uns hat es ja gut geklappt, aber hätten wir überhaupt im Vorfeld eine Ahnung davon gehabt, dass jemand zu Schaden kommen könnte, dann hätten wir natürlich einen gemütlichen Abend vorgezogen. Was jetzt passiert ist durch menschliches Versagen, ist nicht in Worte zu fassen“, setzt Heiner Bruns hinzu, der mit seiner gesamten Schützentruppe in einen Schwimmteich sprang.
Arno Rüb vom Löschzug Erle zog mit seinen Jungs ebenfalls am 1. Juni für die Cold Water Challenge los.
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Ein kühles Plätzchen im Nachbars Garten -die Raesfelder Schützen
Hier hieß es noch: „Lebensrettende Maßnahmen einer im Eis eingebrochenen Person“. Die Blauröcke sprangen dafür mit einer Rettungsleiter in einen Teich. „Es wird mittlerweile auch ein wenig übertrieben. Klar, der Spaßfaktor ist da, aber es wird nicht an die Konsequenzen gedacht, dass etwas passieren könnte“, so Arno Rüb, stellvertretender Löschzugführer der Feuerwehr Erle. „Jeder möchte mitmachen, jeder freut sich, dass er nominiert wurde, aber keiner trägt die Verantwortung, wenn was passiert“, setzt Arno Rüb hinzu, der sich für diesen Spaßeinsatz mit dem Leiter der Raesfelder Feuerwehr vorab abgesprochen hatte. „Wenn ich mir jetzt die Videos im Internet anschaue, dann sehe ich, dass teilweise viele an die Grenzen gehen, wo es anfängt gefährlich zu werden. Wie weit soll das noch führen, denn es baut sich förmlich immer mehr auf und jeder möchte noch eins drauf legen und besser sein. Dadurch wird man dann auch übermütig und unvorsichtig“, setzt Arno Rüb hinzu.
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Schwimmen für die Challenge im Fischteich
André Schlüß von der „Erler Street Elite“ fand die Challenge gut. „Es war eine gute und lustige Angelegenheit. Aber man muss schon aufpassen was gemacht wird, wie man jetzt gesehen hat. Es ist schrecklich, dass durch so eine Sache ein Mensch getötet wurde“.
Michael Weddeling und seine Gruppe vom DRK Raesfeld ließen es sich natürlich auch nicht nehmen, bei der Challenge mitzumachen. „Grundsätzlich finde ich diese Challenge gut. „Wenn ich aber im Nachhinein mir das jetzt so anschaue, dann finde ich, dass dort Dinge gemacht werden, die nicht ohne Risiken verbunden sind. Schlimm, dass aus einer lustigen Sache heraus, so etwas passieren konnte. Die Challenge hat davon einen ganz schönen faden Beigeschmack bekommen“.
Ludger Schleking von den Erler Schützen ruderte mit der Mannschaft für die Challenge in einem seichten Flüsschen. „Es ist definitiv zu weit ausgeartet, was mittlerweile da gemacht wird. Teilweise kommen unter anderem große Maschinen zum Einsatz und das finde ich sehr bedenklich. Ich bin der Meinung, dass nun nach mehreren Verletzten und zwei Toten diese Challenge beendet werden sollte“.
Dieser Artikel Cold Water Challenge – Fass ohne Boden wurde erstmalig veröffentlicht auf Raesfeld Erle Borken Schermbeck Niederrhein Wesel.