Sie ist die Königin der Instrumente: Die Orgel. Was nützt aber eine Orgel in der Kirche, wenn der Klang nicht mehr stimmt? Das Raesfelder Instrument ist in die Jahre gekommen und eine Neue muss her (Dorstener Zeitung berichtete).
Der eigens dafür gegründete Orgelbauverein St. Martin lud am Dienstagabend, zwei Monate nach seiner Gründung, zu einer ersten Versammlung ein. Geladen waren nicht nur Mitglieder, sondern auch Gäste aus öffentlichen Vereinen und Verbände.
Unübersehbare Schäden
Fakt ist, dass eine neue Orgel teuer ist. Sehr teuer und eine realistische Summe bis zu 500 000 Euro für eine neue Orgel steht im Raum.
“Wir hoffen, dass wir in drei bis vier Jahren diese gewaltige Summe zusammen bekommen”, so Vorsitzender Rainer Fölting.
Bisher hatten in der Gemeinde andere dringende Aufgaben Vorrang wie die Kirchenrenovierung von St. Martin, die Neu-, Um- und Ausbau von Kindergärten, die Erneuerung der Orgel in der Schlosskapelle und vieles mehr. Jetzt wird aber eine Erneuerung der Kirchenorgel immer dringender, weil die Orgel sehr störanfällig geworden ist und jederzeit mit einem Totalausfall gerechnet werden muss.
Es sind nicht nur ganze Register oder der Spieltisch veraltet und marode, sondern besonders auch die Elektrik versagt immer wieder. Schuld daran sei eine völlig veralterte Technik, die den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt.
Bestätigt wurde der desolate Zustand des Instruments von Kurt Ludwig Forg, Orgelsachverständiger, der die Orgel von St. Martin im Vorfeld untersuchte und an diesem Abend die einzelnen maroden Punkte expliziert erklärte.
Die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen
Fakt ist: Die Orgel hat sehr starke Verschmutzungen, der Balg ist undicht und muss beledert werden, der Staub und der Schmutz sitzt in jeder einzelnen Pfeife. Die Schleifenzugmagnete, welche die einzelnen Register einschaltet, sind sehr in die Jahre gekommen. Abenteuerlich sei nicht nur die Elektrik sondern auch die Fehlleistungen der einzelnen Basspfeifen. Darüber hinaus haben diese Pfeifen, bedingt durch ihre Größe, einfach nicht genügend Platz zum freien Sprechen. “Wenn wir Experten uns das Orgelwerkanschauen, dann können wir feststellen, dass die einzelnen Pfeifen wie verwelkte Blumen den Kopf hängen lassen, was bedeutet, ohne das hier Gewalt angewendet wurde, dass die Qualität des Materials bei der aus den 40ziger Jahren stammenden Orgel , sich einfach selber im Laufe der Zeit deformiert hat”, erklärte Ludwig Fork diese Veränderungen.
Eins stand nach diesem Vortrag für alle Vereinsmitgliedern fest. Das “Orgelbauprojekt” ist eine Riesenaufgabe und erfordert viel Engagement und Durchhaltevermögen, sowie benötigt das Projekt viele Unterstützer, die für Patenschaften für die Orgelpfeifen werben.
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