Ausstellung ist bis Ende Juni in Schöppingen zu sehen / 90 kleine Windräder
(pd). 90 kleine Windräder drehen sich seit dieser Woche auf einem Feld in Schöppingen. Schülerinnen und Schüler aus dem westlichen Münsterland haben die Modelle entworfen und gebaut. Insgesamt zehn Schulen waren an der Aktion beteiligt. Die Windräder können noch bis Ende Juni in Schöppingen, Ramsberg 51, besichtigt werden.
Das Projekt hat das Ziel, junge Menschen dafür zu begeistern, sich mit regenerativen Energien, hier im Speziellen mit Windkraft, auseinander zu setzen. Die entwickelten Windräder sollten dabei nicht nur technische Anforderungen berücksichtigen, sondern gleichzeitig auch künstlerisch gestaltet sein. Die Idee entstand bereits 2013 im Pictorius Berufskolleg in Coesfeld und wurde fortan im Zuge des Regionale 2016-Projekts „Kraftwerk Künstlerdorf Schöppingen“ weiterentwickelt. Die Schüler arbeiteten nicht nur an ersten Modellen, sondern auch an einem Experimentierkoffer, mit dem auch andere Schulklassen an der Aktion teilnehmen konnten. „Wir wollten möglichst viele Jugendliche für das Thema Windenergie begeistern und sie animieren, gemeinsam daran zu arbeiten. Dass letztlich so viele Schulen mitgemacht haben, war nicht zu erwarten und ist ein toller Erfolg“, sagt Herbert Thesing, Lehrer des Pictorius Berufskolleg Coesfeld.
Neben dem Pictorius Berufskolleg nahmen neun weitere Schulen teil: das Gymnasium Nepomucenum Coesfeld, die Gesamtschule Gescher, die Sekundarschule Horstmar Schöppingen, das Gymnasium Paulinum Münster, die Uppenbergschule Münster, das Gymnasium Nottuln, die Alexanderschule Raesfeld, das Berufskolleg Rheine und das Freiherr-vom Stein Berufskolleg Werne. Zudem war die KIT-Initiative Schöppingen beteiligt. Schülerinnen und Schüler im Alter von 9 bis 19 Jahren machten mit. Eine von Ihnen ist die 19-Jährige Jemima Kammer. „Es hat einfach Spaß gemacht. Wir haben neue Techniken kennengelernt, von denen wir ansonsten wahrscheinlich nicht erfahren hätten. Ich selber habe kein eigenes Windrad gebaut, sondern anderen Schülern bei der Gestaltung und dem Design geholfen“, erklärt die Schülerin.
Das Windkraft-Projekt wurde bereits mit dem Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung 2016 sowie mit dem 1. Preis beim Wettbewerb „Schulen machen Wind“ der Energieagentur NRW ausgezeichnet. Finanziert wurde es über Crowdfunding: Die Schüler stellten ihr Vorhaben auf der Internetplattform „ecocrowd“ vor und warben um Unterstützung. Mehr als 3500 Euro sind bis heute zusammengekommen.
Am Mittwoch fand jetzt die offizielle Ausstellungs-Eröffnung unter dem Titel „Windkraftkunst im Kornfeld“ statt. Dabei wurde mit lobenden Worten für die Schülerinnen und Schüler nicht gespart: „ein wunderbarer Beitrag zur Regionale 2016“ (Dr. Kai Zwicker, Landrat Kreis Borken); „kluge Ideen wurden mit einer Menge Kreativität in die Tat umgesetzt“ (Dr. Josef Spiegel, Künstlerdorf Schöppingen); „ein toller Beginn für unser Regionale-Projekt in Schöppingen“ (Franz-Josef Franzbach, Bürgermeister Schöppingen); „eine bemerkenswerte Aktion, für die ihr dazu noch die notwendigen Gelder selber eingeworben habt“ (Dorothee Feller, Regierungsvizepräsidentin Münster); „die Idee der Regionale 2016, zusammenarbeiten und Ideen entwickeln, wurde hervorragend umgesetzt“ (Uta Schneider, Geschäftsführerin Regionale 2016 Agentur).
Vorbei ist das Windkraft-Schulprojekt mit der Ausstellung übrigens nicht. Am Pictorius Berufskolleg wird bereits überlegt, wie eine Fortsetzung aussehen kann. Eine erste Idee steht bereits: Künftig sollen auch Schulen aus anderen Ländern wie Frankreich und den Niederlanden mitmachen können.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni (Ramsberg 51, Schöppingen) zu sehen.
Dieser Artikel Windkraftkunst im Kornfeld: Schüler präsentieren Entwürfe wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.