Seit vier Wochen ist das „Waldprojekt“ von St. Martin am Start
RAESFELD. Mitten im Wald sitzt Christiane Dablon vor der Hütte des Heimatvereins am Pölleken und schält für ihre Kindergartenkinder frisch geerntete Birnen. Seit einem Monat gibt es eine sechste Gruppe des Kindergartens St. Martin, die im Rahmen des „Waldprojektes“ für ein Jahr in der Hütte des Heimatvereins am Pölleken im Wald untergebracht ist. Dort, wo der Heimatverein sich zu Proat- und Spieleabenden trifft und die Natur- und Vogelschutzgruppe ihren Standort hat, toben momentan täglich Mädchen und Jungen im Alter von vier bis sechs Jahren.

„Wir hatten einen super Start und sind alle sehr glücklich“, resümiert Christiane Danblon nach einem Monat „Waldprojekt“ des Kindergartens St. Martin.
Wenig Streit
Nach gut 34-jähriger Erfahrungen als Erzieherin kann Christiane nach einem Monat eine positives Fazit hinsichtlich Verhalten und die Veränderungen ihrer Sprösslinge ziehen. „Die Kinder sind sehr viel ausgeglichen, zufrieden und es gibt weniger Streitigkeiten. Ich würde sagen, die Natur ist der beste Erzieher“, freut sich Danblon.

Erntezeit
Um dem erhöhten Betreuungsbedarf in der Gemeinde Raesfeld nachzukommen, hat die Kirchengemeinde St. Martin eine zusätzliche Kindergarten-Gruppe eingerichtet. Dieses Projekt ist auf ein Jahr befristet und insgesamt 25 Kinder besuchen die neue Gruppe. „Wir hatten natürlich viel Glück mit dem Wetter, sodass wir viele Unternehmungen machen konnten wie Fahrradtouren, dem Bauern beim Häckseln zuschauen und Wandern“, so Danblon. Momentan sind Holzarbeiten angesagt und das Einbringen von den hauseigenen Äpfel und Birnen.
Regeln müssen eingehalten werden
Insgesamt vier Erzieherinnen kümmern sich um das Wohlbefinden der Kinder, die im Wald nach Herzenslust toben, spielen und kreativ arbeiten können. Natürlich gibt es auch Regeln, wie Christine Danblon erklärt. Dazu gehören zum Beispiel, dass keine Pflanzen rausgerissen werden dürfen, keine Tiere töten, sondern nur beobachten, nichts essen ohne vorher zu fragen und sich nur in Sichtweite aufhalten. Selbst ein integratives Kind besucht die Waldgruppe. „Das Kind hat sich enorm positiv entwickelt. Es ist die Macht der Natur und die Ruhe“, so Dablon. Hilfe bekommen die Erzieherinnen, wenn mal etwas defekt ist oder etwas gebraucht wird, vom Heimatverein. Allen voran Heinrich Grömping, der, so Christiane Danblon, immer schnell zur Stelle ist. „Eindeutig bin ich wieder froh, Erzieherin zu sein, denn ich weiß, dass hier genau der richtige Ort für Kinder ist“, lautet das Fazit nach einem Monat von Christiane Danblon. Petra Bosse
Anklicken umDieser Artikel Raesfeld – Waldprojekt St. Martin – Positive Bilanz wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.