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„Zensus 2011″: Erste Ergebnisse für den Kreis Borken liegen jetzt vor

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Am „Erhebungsstichtag” 9. Mai 2011 lebten 363.755 Menschen im Kreisgebiet-1,4 Prozent Einwohner weniger als angenommen.

Kreis Borken. Am „Erhebungsstichtag” 9. Mai 2011 lebten 363.755 Menschen im Kreis Borken. Das ist das Ergebnis des europaweit durchgeführten „Zensus 2011″. Dies bedeutet, im Kreisgebiet gab es rund 1,4 Prozent Einwohner weniger als angenommen. Bislang arbeiteten die Statistiker mit Bevölkerungszahlen, die von der Volkszählung 1987 unter Berücksichtigung von Geburten und Sterbefällen sowie der Zu- und Fortzüge fortgeschrieben worden waren. Zum 30. Juni 2011 lag die so ermittelte Einwohnerzahl für den Kreis Borken bei 369.158 Personen. Das Ergebnis der aktuellen Erhebung überrascht die Statistik-Fachleute nicht. Bundesweit sind sie von einem Rückgang der Bevölkerung in dieser Größenordnung ausgegangen.

Wie der Statistiker des Kreises Borken, Markus Wydera, mitteilt, zeigen erste Erkenntnisse aus den gerade veröffentlichten Zahlen beispielsweise, dass sich der Landestrend beim Geschlechterverhältnis in der Bevölkerung – entgegen den bisherigen Zahlen – schon 2011 auch im Kreis Borken widergespiegelt hat: 50,5 Prozent Frauen und 49,5 Prozent Männer (bisher angenommen war ein Zahlenverhältnis von 50 zu 50). Eine weitere Erkenntnis: Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung ist geringer als bisher angenommen: Er betrug 5,9 statt 6,4 Prozent (Ende 2010).

Eine in der Kreisverwaltung eigens eingerichtete „Erhebungsstelle” hatte im Rahmen des „Zensus 2011″ seinerzeit die Aufgabe, im Kreisgebiet die notwendigen Daten zu ermitteln. „Dafür waren über Monate insgesamt 421 nebenamtlich tätige Kräfte unterwegs, die weitgehend problemlos die Befragungen durchführen konnten”, blickt Markus Wydera, damals Leiter der „Erhebungsstelle”, zurück.

Neben den Einwohnerzahlen hat IT.NRW als Statistisches Landesamt nun auch mehrere weitere Merkmale veröffentlicht, die aus den im Rahmen von Zensus 2011 durchgeführten Registerauswertungen, der Haushaltebefragung sowie der Gebäude- und Wohnungszählung resultieren. Es handelt sich dabei um Daten

• zur Demografie (Alter, Geschlecht, Familienstand, Staatszugehörigkeit),

• zur Religion,

• zu einem möglichen Migrationshintergrund,

• zum Beruf (u. a. Erwerbsstatus, Erwerbspersonen nach Stellung im Beruf und nach Wirtschaftszweig, Berufspendler),

• zur Schul- und Berufsbildung (höchste schulische und berufliche Abschlüsse)

• zu Gebäuden (u. a. Gebäudeart, Baujahr, Gebäudetyp-Bauweise, Heizungsart, Eigentumsform und Anzahl der Wohnungen im Gebäude) und

• zu Wohnungen (u. a. Art der Wohnungsnutzung, Ausstattung der Wohnung, Fläche, Zahl der Räume).

Diese Daten müssen für den Kreis Borken noch ausgewertet werden. Sie können aber auf dem Internetportal www.zensus2011.deabgerufen werden. Weitere und noch genauer strukturierte Zensus-Ergebnisse werden Anfang 2014 bekanntgegeben.

Zum Hintergrund:

Die Einwohnerzahl hat u.a. Einfluss auf:

• die Verteilung öffentlicher Gelder (Steuern) im Rahmen des Länderfinanzausgleichs,

• die Beteiligung der Kommunen an den Steuereinnahmen des Landes sowie die Umverteilung zwischen den Kommunen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs,

• die Verteilung verschiedener anderer Zuweisungen / Fördergelder (zum Beispiel von der EU),

• gesetzliche Pflichtaufgaben, die die Gemeinden abhängig von ihrer Größe wahrnehmen (Stichwort: Mittlere und Große kreisangehörige Städte – zum Beispiel Jugendämter, Bauämter, Gutachterausschüsse, Einrichtungen der Weiterbildung),

• Planungen und Analysen, die Grundlage für viele Entscheidungen bei der Infrastrukturplanung sind (zum Beispiel Bedarf an Kindergartenplätzen, Schulen, Altenheimen usw.)

• Statistiken, die sich auf die Einwohnerzahl beziehen, zum Beispiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf,

• die Abgrenzung der Wahlkreise für die Wahlen zum Bundestag,

• die Bildung und Abgrenzung der Wahl- und Stimmbezirke bei den Kommunalwahlen,

• die Größe der Kommunalparlamente (Kreistage, Stadt- und Gemeinderäte).

Das nordrhein-westfälische Innenministerium wird noch festlegen, ab welchem Zeitpunkt die neuen amtlichen Einwohnerzahlen für welche Rechtsgebiete verbindlich werden.

 Vergleich der Bevölkerungszahlen aus der laufenden Bevölkerungsfortschreibung auf Basis der Volkszählung 1987 und aus dem Zensus 2011:


Zensus1

 Zensus2


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