Neues vom Beobachter – Nur nicht Ostern erwähnen!
Stand diese Woche inne FAZ: “Der britische Schokoladenhersteller Cadbury möchte seine Schoko-Eier an Anhänger aller Religionen verkaufen – und nennt sie deshalb nicht mehr Ostereier. (…).
Seit zehn Jahren lockt die Denkmalschutzorganisation National Trust in Partnerschaft mit Cadbury Hunderttausende von Besuchern zum Ostereiersuchen auf ihre Liegenschaften. Die bislang als „Ostereierpfad“ angepriesenen Veranstaltungen werden jetzt aber nur noch als ‚Cadbury Eiersuche‘ bezeichnet.“
Na, endlich ist man auch auf den brexitischen Inseln auf dem Weg in die Moderne – zumindest, soweit es die Firma Cadbury betrifft. Nachdem die Wünsche für ‚ein gesegnetes Weihnachtsfest‘ inzwischen den ‚Season’s greetings‘ zum Opfer gefallen sind, ist jetzt eine Jahrhunderte alte Tradition zum Osterfest an der Reihe. Richtig so. Im Zeichen einer ‚politisch korrekten Toleranz‘ hat natürlich eine solche Tradition hintanzustehen. Eingefleischte Veganer werden es mit Jubelgeschrei zur Kenntnis nehmen.
Überhaupt, was der olle Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau im Jahr 1682 in der Abhandlung „De ovis paschalibus“ sich da über den Osterhasen zusammenfabuliert hat, ist ja wohl auch an Dämlichkeit kaum zu überbieten, oder? Immerhin hat er wenigstens dazugeschrieben, es handele sich dabei um „eine Fabel, die man Simpeln und Kindern aufbindet“.
Und was muß ich da jetzt im „Heimatreport“ lesen?
Na?
„Herr Nießing und sein Team laden alle Kinder am Morgen des zweiten Osterfeiertages zum Ostereiersuchen im Park rund um das Raesfelder Schloß ein.“
Ja, geht’s noch?
Wie diskriminierend ist das denn?!
Damit kriegt doch wohl der ach so hippe multi-kulti Zeigeist von den ewiggestrigen Traditionalisten einmal mehr eine gewaltige Maulschelle verpaßt. Nachdem der grün-ökologische Vorstoß, den Laternenumzug am Namenstag des heiligen Martin in „Lichter- und Laternenfest“ umzubenennen, schon so ein gewaltiger Schuß in den Ofen war, sehen sich nun die ‚Jünger der Moderne‘ erneut einem abscheulichen Affront ausgesetzt. Es ist wirklich zum Heulen!
Zwar wurde das hartgekochte Osterei schon seit ein paar Jahren dadurch aufgeweicht, dass es in den Supermärkten, Bäcker- und Metzgereien das ganze Jahr hindurch zum Kauf angeboten wird. Aber das ist ja was anderes.
Osternhinterbliebene Hühnerfrüchte lassen sich eben, anders als die nach der ‚Cadbury-Eiersuche‘ übriggebliebenen Restbestände nicht so ohne weiteres einschmelzen und zu neuen, saisonangepassten Figuren umgießen. So in Nikoläuse, beispielsweise – aber halt, das geht ja auch nicht! Schokoladennikoläuse sind ja auch äußerst intolerant und politisch höchst inkorrekt. Na, vielleicht kann man ja Halloween-Schoko-Kürbisse draus machen. Die gehen eventuell noch.
Gegen Halloween hat bislang noch keiner angestänkert. Obwohl’s ja auch irgendwie auf eine christliche Tradition zurückgeht. So’n Mist aber auch! Na, da wird sich wohl in der Zukunft noch einiger Diskussionsbedarf in den Damen-Mate-Tee-kränzchen der bündnisgrünen Bundes- und Landtagsfraktionen ergeben. Man darf gespannt sein.
Egal, jedenfalls würde solcherlei saisonangepaßte Metamorphose bei den Früchten der Legehenne nicht funktionieren. Weshalb die bunten Ostereier eben auch zu Halloween noch in ihrer Ursprungsform erhältlich sind. Gruselig, oder? Aber wir haben uns eben in schlimme Zeiten hineinmanövriert. Man muß ja sowas von höllisch aufpassen, nicht in den Intoleranz-Fettnapf reinzulatschen…
Allerdings gehe ich mal davon aus, daß die gutgelaunte, hoffnungsfrohe Raesfelder Jugend am kommenden Montag von solcherlei finsteren, moralpolitischen Überlegungen nicht gestreift wird. Die Kinder werden einen Riesen-Spaß haben, wenn sie am Schloß über die Wiesen rennen und nach den Hinterlassenschaften der Osterhasen fahnden. Hoffentlich ist gutes Wetter!
Und, jede Wette, unter den emsigen Ostereiersammlern werden sich nicht nur eingeborene Kinder befinden, sondern auch andere, die bei der Aktion mit dem ebengleichen Vergnügen mittun und sich einen Dreck um ‚diskriminierende, intolerante Christentümelei‘ scheren werden.
Ga-ran-tiert!
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Allen ein Frohes Osternfest
wünscht
DeWo
(der sich vom Osterhasen schöne, bunte Eier wünscht)
Dieser Artikel Der Beobachter – Klatsch und Tratsch wurde erstmalig veröffentlicht auf Heimatreport.