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Grenzüberschreitendes Pilotprojekt „Verminderung diffuser Nährstoffeinträge in die Schlinge“

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134200Vabgeschlossen Landwirte aus Südlohn und Winterswijk testen gezieltere Düngung / Abschlussbericht liegt vor

Kreis Borken (pd). Drei Jahre lang lief das Projekt “Verminderung diffuser Nährstoffeinträge in die Schlinge” im deutsch-niederländischen Grenzraum. Landwirte aus der Gemeinde Südlohn und aus Winterswijk erprobten innerhalb dieses Zeitraums, wie sie ihre Düngung optimieren können und so weniger Nährstoffe in die Gewässer gelangen. Vertreter des Kreises Borken und der Watershap Rijn en Ijssel sowie der beteiligten Kommunen und Institutionen zogen nun nach Ablauf des Projektzeitraumes gemeinsam im Borkener Kreishaus Bilanz und stellten den Abschlussbericht vor.

“Ziel unseres Projektes war es, die Ursachen der Nährstoffeinträge im Einzugsbereich der Schlinge, des Wellingbaches und des Kalkbaches herauszufinden und daraus resultierend mögliche Gegenmaßnahmen zu erkennen und zu beschreiben”, erläuterte Landrat Dr. Kai Zwicker die Idee des Projektes zum Gewässerschutz. Beteiligt waren neben dem Kreis Borken und der Watershap Rijn en Ijssel die Gemeinde Südlohn und die Gemeinde Winterswijk, die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, der Landwirtschaftliche Kreisverband Borken sowie die Land- en Tuinbouw Organisatie Nederland. 22 Landwirte aus Südlohn und 12 aus dem Raum Winterswijk beteiligten sich an dem Projekt.

Bäche und Flüsse können ein Stück weit reiner werden, wenn die Landwirte ihre Anstrengungen fortsetzen, die Düngung zu optimieren. Das ist möglich, ohne dass es zu finanziellen Einbußen kommt. Das hat der dreijährige Versuch im Grenzgebiet von Winterswijk und Südlohn gezeigt. Durch die Optimierung der Düngung ist weniger Kunstdünger nötig und damit gelangen weniger belastende Stoffe in die Oberflächengewässer.

Grundlegende Annahmen im Projekt waren:
1. Die im Gewässer festgestellten Nährstoffe wurden nicht durch die Pflanzen aufgenommen.
2. Durch geringere und präzisere Düngung können die Einträge verringert werden, ohne dass die Erträge sinken.
Um diese Annahmen zu überprüfen, wurden die vorhandenen Nährstoffe im Boden gemessen und dort dann jeweils nur noch die Nährstoffmengen zugeführt, die für den speziellen Aufwuchs nötig erschienen. In der Praxis bedeutete dies bei elf deutschen Betrieben eine Einsparung von Stickstoff in einer Größenordnung von 25.000 kg pro Jahr. Das sind ungefähr 39 kg N/ha. Wenn jeder landwirtschaftliche Betrieb auf seinen Flächen die dort am besten geeignete Methode des Düngens anwendet, lässt sich der Einsatz von Stickstoff folglich um etwa 8 Prozent und von Phosphat um sogar 18 Prozent reduzieren.

Die Pflanzen können auch mit weniger Dünger auskommen, wenn er in Reihen in den Boden injektiert wird, anstatt ihn breitflächig auszubringen – was in Deutschland häufig praktiziert wird. In dem Projekt haben sechs niederländische und fünf deutsche Betriebe die “Injektionsmethode”  angewendet. Dort wurden auf einzelnen Maisparzellen 35 kg/ha Dünger exakt in die Reihe gegeben. Sonst sind 45 kg Dünger/ ha üblich. Auch hier sind die Erträge im Projektzeitraum gleichgeblieben. Die Erfahrungen hieraus haben zwischenzeitlich dazu geführt, dass mehrere Lohnbetriebe entsprechende Maschinen angeschafft haben.

Die Waterschap Rijn en Ijssel und der Kreis Borken machen sich daher dafür stark, die gewonnenen Erkenntnisse in der Landwirtschaft publik zu machen.
Landrat Dr. Zwicker dankte allen Beteiligten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb des Projektes.  Der Kreis Borken und die Waterschap Rijn en Ijssel rufen die landwirtschaftlichen Betriebe auf, die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen. Gewinner sind dann sowohl die Landwirtschaft als auch die Natur

Dieser Artikel Grenzüberschreitendes Pilotprojekt „Verminderung diffuser Nährstoffeinträge in die Schlinge“ wurde erstmalig veröffentlicht auf Raesfeld Erle Borken Schermbeck Niederrhein Wesel.


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