Isselburg-Anholt (pd). Mit leuchtenden Augen und gewisser Ehrfurcht betreten Adriana, Emily und Erika die historischen Räume der Wasserburg Anholt. Mit Begeisterung hören die drei jungen US-Amerikanerinnen der Gästeführerin Brigitte Parras zu, wie alt die Ausstattung des Museums der Wasserburg Anholt sei und lauschen den Anekdoten rund um das Leben der Fürsten zu Salm-Salm.
Auf Einladung des Vredener Bundestagsabgeordneten Johannes Röring besichtigten die drei amerikanischen Teenager gemeinsam mit ihren Gasteltern die Wasserburg Anholt und erlebten einen tollen Nachmittag. Schon seit einigen Monaten weilen Adriana Lorenzini, Emily Epps-Dawson und Erika Alcantar Anguiano mit dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) des Deutschen Bundestages und des US-amerikanischen Kongresses im Wahlkreis Borken II. Johannes Röring, Pate des Programms, legt großen Wert darauf, seine amerikanischen Stipendiaten und deren Gastfamilien persönlich kennenzulernen: „Der Austausch ist für die Jugendlichen und die Gasteltern eine tolle Gelegenheit, die andere Kultur besser kennen zu lernen und zu verstehen. Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm ist für alle Seiten bereichernd. Deshalb bin auch ich sehr neugierig auf meine Gäste“, so der Abgeordnete und lud die Truppe nach Anholt auf das Schloss ein und erfuhr bei Kaffee und Kuchen im Anschluss an die Museumsführung so manch Persönliches.
So ist Adriana mittlerweile Teil der Familie Jetter in Vreden geworden, Emily wohnt bei der Familie Kramer / Scholte van Mast in Vreden und Erika ist die „älteste Tochter“ der Familie Roters in Stadtlohn. Die drei fühlen sich wohl in ihrer neuen Heimat und haben schnell die Sprache gelernt. Emily hat sogar die ersten zehn Lebensjahre in Halle an der Saale verbracht, bevor sie mit ihrer Familie in die USA zog. Daher sind ihr schon etliche deutsche Gewohnheiten vertraut.
Erika hatte sich im Vorfeld kein Bild von Deutschland gemacht, ist aber begeistert von der Kultur. Von der Vielfalt des Brotes ist sie fasziniert, nur bei Schwarzbrot hört ihre Liebe auf. Dafür liebt sie den Karneval um so mehr. „Ich habe das ganze Wochenende Karneval in Stadtlohn gefeiert und war unter anderem im Dirndl und als Pirat verkleidet“, so die 18-Jährige.
Für Adriana war das Kirmeswochenende in Vreden ein fröhlicher Einstand in Deutschland. „Leider kannte ich da noch nicht so viele Leute.“ Dafür hat sie sich jetzt um so mehr eingelebt und reist mit ihren Gasteltern viel durch Deutschland. Am ländlichen Leben schätzt sie vor allem, „dass jeder jeden kennt.“ Nachteil sei jedoch, dass man immer auf ein Auto angewiesen sei.
Die anderen beiden Mädchen stimmen ihr zu. „In den USA dürfen wir schon mit 16 Auto fahren. Das ist hier nicht leider nicht möglich“, so Emily.
Einig sind sich die Mädchen darin, dass die Zeit viel zu schnell vergeht. Noch drei Monate sind sie in Deutschland, bevor sie im Sommer wieder zurück in die USA reisen.
Weitere Infos zum Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) unter www.bundestag.de/ppp
Dieser Artikel „Die Zeit vergeht zu schnell“ wurde erstmalig veröffentlicht auf Raesfeld Erle Borken Schermbeck Niederrhein Wesel.