Schlechte Laune und trübe Gedanke haben beim Betrachten der Bilder „Bauchschmetterling“ von Petra Lehmbrock keine Chancen. Am Dienstag eröffnete die Künstlerin ihre Bilderausstellung in der Erler Volksbank, und wer im Foyer der Bank nun seinen Blick schweifen lässt, fixiert seine Augen sofort auf die dort ausgestellten Bilder, die den Betrachter direkt anziehen, einfangen, gute Laune vermitteln und nicht mehr loslassen.
Wer sich Zeit und Muße nimmt und sich von der farbenprächtigen Symbolkraft tragen lässt, der taucht schnell in eine Welt voller Liebe, Freundschaft, Glück und Zuversicht ein.
Petra Lehmbrock, 1971 in Essen geboren, malt schon seit ihrer Kindheit. „Als Kind waren Block und Stifte oft meine einzige Beschäftigung während meiner zahlreichen Klinikaufenthalte“, so die Borkernerin, die in dieser Zeit viele Stunden mit ihrem Vater, einem Architekten und Holzkünstler, in seiner Werkstatt verbrachte und dort nach Herzenslust kreativ experimentierten, konnte.
Später als Gymnasialschülerin bei den Ursulinen in Dorsten, verbrachte die heute 43-jährige Malerin viele Stunden im Kunstkeller der Schule. Dort hatte die bekannte Künstlerin “Schwester Paula” (Tisa von der Schulenburg) ihre Werkstatt. Hier durfte Petra Lehmbrock häufig ihre Freistunden verbringen, zuschauen, werkeln und ausprobieren. Später in der Ausbildung zur Erzieherin in Bocholt war es dann der Künstler und Lehrer Klaus Hinz, der ihre Freude an der künstlerischen Gestaltung weiter inspirierte.

Ausstellungseröffnung – bei den Besuchern und auch bei Johannes Böckenhoff, Aufsichtsratvorsitzender, kamen die “Bauchschmertterlinge” sofort gut an
In den folgenden Jahren arbeitete die Künstlerin unter anderem in Raesfeld, Erle und Bonn. Sie war nicht nur Erziehering, sondern auch Kauffrau und Werbetexterin. Den Fokus Richtung Weiterbildung in dem Bereich Text und künstlerische Gestaltung, hat sie nie aus den Augen verloren. Ihre kreative Leidenschaft und die Lust am Jonglieren mit Worten und Bildern wurde dann 1999 belohnt. Das Bundesbildungsministerium, die FEB Hamburg und der deutsche Fernschulverband verliehen ihr den Titel “Fernschülerin des Jahres” und zeichneten sie damit für ihre herausragenden Leistungen im Studiengang Werbetext aus.
Die Malerei von Petra Lehmbrock ist im Bereich der Pop-Art angesiedelt. Die kräftigen Farben und die einfache Bildsprache benötigen für die Betrachter wenige Worte für Erklärungen.
Das Oberthema aller Bilder sind „Bauchschmetterlinge“, die den Zusammenhalt der Herzen symbolisieren sollen. „Der Schmetterling kann nur mit zwei Flügel fliegen, deshalb sind immer zwei Herzen zusammen, der dritte Schmetterling, wie auf einigen anderen Bildern, wird getragen durch andere Menschen, durch die Liebe zu zweit oder zu dritt“, so Petra Lehmbrock, die fast täglich malt.
Ein gesundheitlicher Einschnitt im Jahr 2003, ihr heutiger dreimal wöchentlicher Gang zur Dialyse, ist der Grund dafür, dass Petra Lehmbrock sich ganz der Kunst und den ihr wichtigen Themen im Leben widmen. Die großen Gefühle sind seither zentrales Thema ihrer Arbeiten.
„Die Bilder sind für mich ein Zeichen zum Zusammenhalten. Während der Dialyse habe ich so viel Leid und Elend kennengelernt. Deshalb möchte ich mit den Bildern ausdrücken, dass Dialysepatienten zusammen halten sollen, sich beflügeln lassen um sich gegenseitig Kraft zu geben“, setzt die zweifache Mutter aus Borken erklären hinzu.
Mit dem „Bauchschmetterling“ feiert die Künstlerin in bunten, farbenfrohen Bildern das Leben und die Kraft der Liebe. „Was gibt es Schöneres auf der Welt, als durch die Kraft der Liebe getragen zu werden und in dunkelen Stunden voller Vertrauen und Zuversicht auf das Leben schauen zu können“, lautet die Devise der mutigen Frau.
Popart: Pop Art ist eine Kunstrichtung, vor allem in der Malerei und Skulptur, die Mitte der 1950er Jahre unabhängig voneinander in England und den USA entstand, und in den 1960er Jahren zu einer vorherrschenden künstlerischen Ausdrucksform Nordamerikas und Europas wurde.
Die Motive sind häufig der Alltagskultur, der Welt des Konsums, den Massenmedien und der Werbung entnommen, während die Darstellung in fotorealistischer und meist überdimensionierter Abbildung erfolgt. (Quelle: Wikipedia)
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