“PIK AS”-Initiative stellt Grundschullehrerinnen und -lehrern neues Konzept vor / Vorträge und Workshops im Borkener Kreishaus
Kreis Borken (pd). “PIK AS” – dabei handelt es sich nicht um die berühmte Karte beim Poker, sondern um Prozessbezogene und Inhaltsbezogene Kompetenzen und Anregung von fachbezogener Schulentwicklung (“PIK AS”). Das Projekt der Technischen Universität (TU) Dortmund soll Grundschullehrkräften im Kreis Borken, die Mathematik unterrichten, dabei helfen, den 2008 neu eingeführten Lehrplan optimal umzusetzen. Dazu kamen nun Referentinnen und Referenten von “PIK AS” aus der Abteilung für Didaktik des Mathematik-Unterrichts der TU Dortmund und der Kompetenzteams (KT) Borken und Münster auf Einladung des Schulamtes für den Kreis Borken zum “Mathe-Tag”. Sie sensibilisierten die 100 anwesenden Lehrerinnen und Lehrer aus dem Kreis Borken, den Mathematik-Unterricht für alle Kinder lehrplangemäß zu gestalten und die Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern.

Rund 100 Grundschullehrerinnen und -lehrer aus dem Kreis Borken informierten sich über das “PIK AS”-Konzept.
“Ich zeige Ihnen das, weil es für alle Leistungsgruppen interessant ist”, sagte Beate Sundermann, eine der Referentinnen und selbst Grundschullehrerin in Bochum vor dem Plenum. In ihrem Eröffnungsvortrag behandelte sie die sogenannten

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prozessbezogenen Kompetenzen: Dabei sollen die Stärken der Kinder hervorgehoben und die Schwächen systematisch herausgefunden werden. Auf dieser Grundlage können Lehrkräfte individuelle Arbeitsblätter zur gezielten Förderung der Schülerinnen und Schüler erstellen. Ein solches Aufgabenblatt kann etwa eine Lernstandserhebung sein, mit der getestet wird, wo eventuelle Defizite der Kinder liegen. “Die Frage ist jetzt: Welchen diagnostischen Wert hat es, so etwas wie eine Lernstandserhebung zu machen?”, fragte Sundermann. Sie selbst habe einen solchen Wissenstest zu Beginn und zum Ende einer Unterrichtsreihe durchgeführt. So sah Sundermann, ob ihre Methoden von den Schülerinnen und Schülern gut angenommen wurden.
Im Anschluss an die Eröffnung durch die “PIK AS”-Referentin gab es weitere Vorträge und Workshops, in denen einzelne Themen rund um den Mathematik-Unterricht vertieft wurden. Beispielsweise wurde beim Workshop Diagnostik der Basisfertigkeiten Mathematik der diagnostische Blick der Lehrkräfte für die Grundkenntnisse geschärft, indem sie aus den Fehlern der Kinder die richtigen Schlüsse ziehen. Zudem wurde darüber referiert, wie gemeinsames Lernen funktioniert und dass in der neuen Mathematik auch verschiedene Rechenwege richtig sind. Bis in den Nachmittag hinein konnten sich die Lehrkräfte aus dem Kreisgebiet von den Referentinnen und Referenten inspirieren lassen, wie sie etwa im Unterricht alle Kinder – die leistungsstarken wie die leistungsschwachen – einbeziehen. Auch wie sie gezielt die Sprache fördern und Fachbegriffe vermitteln können, war Gegenstand eines Vortrags. Es sei ein Austausch von Lehrerkräften sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gewesen, sagte Schulamtsdirektor Siegfried Werner anschließend. Er konnte die “PIK AS”-Verantwortlichen mit Hilfe der Bezirksregierung Münster in den Kreis holen. Für ein Schulhalbjahr, bis zum Sommer, werden die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter den Lehrkräften im Kreis gezielt dabei helfen, Konzepte zu erarbeiten und zwei neu gegründete Mathematik-Arbeitskreise in Borken und Ahaus mit einer Moderatorin des KT Borken leiten. Dabei geht es in der ersten Sitzung “Förderung des Entdeckens, Beschreibens und Begründens im Mathematikunterricht” und bei den folgenden Treffen um die Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Mathearbeitskreis (MAK) Borken hat seine erste Sitzung am Dienstag, 25. März, und der MAK Ahaus startet am Dienstag, 8. April. Alle interessierten Lehrkräfte der Grund- und Förderschulen sind dazu eingeladen. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es bei Schulamtsdirektor Siegfried Werner unter Tel. 02861 / 82 – 1337.
Dieser Artikel Das große Einmaleins für Lehrkräfte wurde erstmalig veröffentlicht auf Raesfeld Erle Borken Schermbeck Niederrhein Wesel.